„Weiterkommen!“
Artenkenntnis für alle. Ideenwerkstatt inklusive
Projektlaufzeit: 1. Februar 2024 bis 31. Januar 2025
Welche Pilze, Tiere und Pflanzen gibt es bei uns? Wie lassen sich die Arten unterscheiden? Dieses Wissen ist wichtig! Denn: Immer mehr Arten sterben aus. Das hat Folgen für die Umwelt und auch für uns Menschen, da viele Arten unsere Lebensgrundlage bilden. Um diesen Zusammenhang zu verstehen, ist Artenkenntnis nötig.
Deshalb bieten erste Initiativen für die Bevölkerung Kurse zur Artenkenntnis an. Am Naturkundemuseum Karlsruhe gibt es dazu die „Karlsruher Taxonomie-Initiative“. Barrierearme und inklusive Angebote fehlen dabei jedoch bislang. Sie zu entwickeln, ist ein wichtiger nächster Schritt, um die gleichberechtige Teilhabe aller Menschen zu ermöglichen.
In dem neuen Projekt „Artenkenntnis für alle. Ideenwerkstatt inklusive“ erarbeiten wir daher neue Angebote zur inklusiven Vermittlung von Artenkenntnis für Personen mit Seh- und Höreinschränkungen. Mögliche Formate dafür sind Bestimmungskurse, Führungen im Museum oder auch im Freien, sowie Angebote in der Ausstellung. Um daraus ein Format auszuwählen, das die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppen erfüllt, haben wir ein inklusives Projektteam gebildet. In Zusammenarbeit mit einer Fokusgruppe aus Personen mit Blindheit, Seheinschränkung und Gehörlosigkeit erarbeiten wir die Angebote. In einer ersten Projektphase werden gemeinsam Ideen gesammelt, diskutiert und weiterentwickelt. Eine zweite Projektphase dient der Erprobung und der Evaluierung der Angebote. Anschließend werden die Formate mit der Fokusgruppe nachbereitet und optimiert. Die ausgearbeiteten Konzepte sollen nachhaltig in das Bildungsprogramm des Museums bzw. in die Dauerausstellungen integriert werden.
Weitere Informationen zur „Karlsruher Taxonomie-Initiative“ finden Sie unter: artenkenntnis.info.
Das Projekt „Artenkenntnis für alle. Ideenwerkstatt inklusive“ wird durch die Förderung im Rahmen des Förderprogramms »Weiterkommen!« des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) ermöglicht. Das ZfKT wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert. Die Karlsruher Taxonomie-Initiative wird durch die Stiftung Naturschutzfonds aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale gefördert.
Die Vitrine
Informationen lassen sich über verschiedene Sinne wahrnehmen. Besonders bei der Vermittlung von Artenkenntnis für Personen mit Seheinschränkungen und Blindheit bietet es sich an, mit originalen Objekten, Tierstimmen oder Tastmodellen zu arbeiten. Für Personen mit Gehörlosigkeit sind neben Objekten und Modellen auch Videos in Deutscher Gebärdensprache (DGS) von großer Bedeutung. In der Vitrine sind beispielhaft ein Nasspräparat1 und ein Tastmodell eines Nordamerikanischen Ochsenfrosches (Rana catesbeiana) sowie ein Kopfhörer ausgestellt. Diese sind mit Sprechblasen mit den Sprüchen „Schau mich an!“, „Fass mich an“ und „Hör mich an!“ beschriftet.
Weitere Informationen zum Ochsenfrosch gibt es unter: https://artenkenntnis.info/de/arten/art/amphibien/ranidae/rana/catesbeiana
1 Ein Glaszylinder (Höhe: ca. 25 cm, Durchmesser: ca. 15 cm), in dem ein Präparat eines Ochsenfrosches in Alkohol konserviert ist.
Die Vitrine finden Sie in der Nähe des Museumsshops.