Bunte Schädel – eine Sammlung von Wilhelm Thiersch (1881 – 1912)
„Im Jahr 1904 machte Wilhelm Thiersch, ein junger Zahnarzt aus Basel, seine Sammlung an Vogel- und Säugetierschädeln dem Großherzoglich Badischen Naturalienkabinett in Karlsruhe zum Geschenk. Diese Sammlung ist bemerkenswert, weil Thiersch sie bereits als 13-jähriger Schüler anlegte und für vergleichend morphologische Studien nutzte: Bei fünf Schädeln verschiedener Säugetierarten markierte er die homologen Schädelknochen farbig, und beim Schädel eines jungen Hundes sind die in der Embryonalentwicklung knorpelig angelegten Ersatzknochen sowie die Deckknochen des Hirn- und des Gesichtsschädels jeweils unterschiedlich eingefärbt. In der vorliegenden Arbeit werden Daten zur Biographie von Wilhelm Thiersch und zur Geschichte seiner Sammlung präsentiert. Ein menschlicher Schädel, den sich Wilhelm Thierschs Cousin, der deutsche Archäologe Hermann Thiersch, im Jahr 1900 in Wadi Halfa (im heutigen Nord-Sudan) angeeignet hatte, war nicht Teil der Schenkung, befindet sich aber möglicherweise heute im Archiv der Universität Freiburg.“