Bananenspinnen
Autorin: Claudia Wesseloh, Biologin (wiss. Volontärin am SMNK 2012-2013)
Immer wieder sorgen Medienberichte über Funde von exotischen Spinnen in Bananen in Deutschland für Aufregung. Leider ist nicht die Tatsache, dass es sich um seltene Funde besonders großer und schöner Spinnen handelt, der Grund für die Aufmerksamkeit, sondern vielmehr der Glaube, dass es sich bei in Bananen gefundenen Spinnen um "die gefährlichsten Spinnen der Welt“ handelt.
In den Medien erscheinen tagelang Meldungen wie „Spinnenalarm! Supermarkt geräumt!“ oder „Supermarkt nach Spinnenbiss evakuiert“. Meist fällt der Begriff „Bananenspinne“ oder „Brasilianische Wanderspinne“ mit dem Hinweis, dass diese Spinne hochgiftig und für Menschen lebensgefährlich sei. In einem Fall in Kornwestheim (2013) wurde berichtet, dass die Spinne zur näheren Bestimmung an Spezialisten übergeben wurde. Leider hört man danach nur selten, ob es sich denn tatsächlich um die vermeintliche Spinnenart gehandelt hat.
Zu Recht dieser Trubel um die Bananenspinnen, mag man an dieser Stelle denken, denn einige brasilianische Spinnenarten sind tatsächlich in ihrer Giftwirkung auf den Menschen nicht unbedenklich, namentlich und besonders die Art Phoneutria nigriventer. Zu Unrecht, meine ich, weil sich zwischen Bananen bzw. in Super-oder Großmärkten gefundene Spinnen meist als weniger gefährliche tropische oder sogar einheimische Arten erweisen.
Nach meinen Recherchen ist es extrem unwahrscheinlich, dass die für uns sehr giftige Phoneutria nigriventer mit Bananen nach Deutschland gelangt. Deshalb erscheint es mir wichtig das Thema einmal gründlicher zu behandeln, als es in der Presse normalerweise geschieht.
Mehr Informationen zu Phoneutria und anderen großen tropischen Jagdspinnen finden sie auf unseren (englischen) Seiten www.wandering-spiders.net.