Seite 100 - Andrias 18

86
andrias, 18
(2010)
(
D
aniel
1908).
In Deutschland nur von wenigen
Standorten in den Allgäuer Alpen bekannt, z.B.
vom Fellhornmassiv und dem Nebelhorn.
Cychrus caraboides (L
inné
, 1758)
(22
Ind.; 1720 bis 2.212 m ü. NN)
Die meisten Funde auf Nardeten, auch am Grat,
keine Funde in Wäldern oder im Grünerlenge-
büsch. Ein Nachweis am Wildengundkopf zeigt,
dass die Art auch hochalpin vorkommt.
Cychrus attenuatus (F
abricius
, 1792)
(40
Ind.; 1476 bis 1993 m ü. NN)
Die häufigere Cychrus-Art. Am häufigsten am
Gipfel des Spätengundkopfes, vereinzelt auch
auf Nardeten, in Wäldern und Grünerlenge-
büsch, Latschenbeständen sowie an anderen
Gratstandorten.
Leistus nitidus (D
uftschmid
, 1812)
(225
Ind.; 1476 bis 1993 m ü. NN)
Im Untersuchungsgebiet eine ausgeprägteWald-
art. In Wäldern und Grünerlengebüschen wurden
durchschnittlich 16 Individuen pro Standort und
Untersuchungsjahr gefangen. Zudem wenige am
Grat, nur ein Exemplar aus Nardeten und in den
lockeren Latschenbeständen.
Nebria rufescens (S
troem
, 1768)
(18
Ind.; 1550 bis 1875 m ü. NN)
Die Art konnte nur in Waldstandorten und hier
bevorzugt in der Grünerle festgestellt werden:
13 
Individuen in Grünerlen, ein Tier auf der
Grünerlensukzession sowie vier in den Fichten-
wäldern. Insgesamt meist von Ufern bekannt
(
M
arggi
1992),
belegen die Funde vom Einöds-
berg das Vorkommen in feuchten montanen bis
subalpinen Wäldern. Die Fundorte lagen abseits
von Fließgewässern wie Gerinnen oder Quellrie-
seln.
Nebria brevicollis (F
abricius
, 1792)
(18
Ind.; 1993 m ü. NN)
Alle am Gipfel des Spätengundkopfes. Diese
in der planaren bis kollinen Stufe häufige Art
ist aus der Schweiz bis 1500 m ü. NN (M
arggi
1992),
in den Ostalpen nur aus den Talregi-
onen bekannt (W
örndle
1950).
Nebria brevi-
collis ist potenziell flugfähig, allerdings haben
nur wenige Individuen eine entwickelte Flügel-
muskulatur (N
elemans
1987).
Um zu klären, ob
die Art am Einödsberg autochthon vorkommt,
müssten die Tiere auf ihre Flugmuskulatur un-
tersucht werden.
Nebria germari H
eer
, 1837
(
nur Handfang außerhalb der Untersuchungsflä-
chen, 2280 m ü. NN)
Kommt lediglich im hochalpinen Bereich vor und
wurde im Vorfeld der Trettachspitze südlich des
Wildengundkopfes auf Felsen gefunden, in de-
ren Umgebung noch Schneefelder waren. Die
Art benötigt Felsen mit Spaltensystemen und ist
auf Allgäuschichten nicht zu erwarten.
Oreonebria picea (D
ejean
, 1826)
(184
Ind.; 1550 bis 2212 m ü. NN)
Am häufigsten in Grünerlen, auch in Fichten-
wäldern recht häufig. Zudem 20 Individuen am
südlichen Bereich des Grates in der Umgebung
des Wildengundkopfes. Auf den Nardeten des
Hanges kam es zu zwei Einzelfunden, zwei Tiere
wurden in Grünerlensukzessionsflächen nach-
gewiesen.
Während die Art in der alten Roten Liste Deutsch-
lands (T
rautner
et al. 1997) sowie in M
üller
-
M
otzfeld
(2004)
nicht für Deutschland gemeldet
ist, wurde sie vor wenigen Jahren mit insgesamt
7
Tieren am Ponten im Allgäu gefangen (H
uber
et al. 2005). Die deutlich größere Anzahl gefan-
gener Individuen im Gebiet der Alpe Einödsberg
bestätigt den Verdacht, dass die Art in Deutsch-
land zumindest in den Allgäuer Alpen weiter ver-
breitet ist. So konnte sie auch am Wildengund-
kopf mit 9 Individuen nachgewiesen werden. Auf
Exkursionen wurde sie zudem am Rappensee
sowie im Vorfeld der Trettach (2050 bis 2250 m
ü. NN) entdeckt. Vermutlich wurde die Art in der
Vergangenheit mit der Schwesterart O. castanea
verwechselt, die in den eigenen Untersuchungen
gar nicht gefunden wurde (dies gilt auch für den
Ponten, pers. Mitteilung M. A. F
ritze
).
Die Art ist im Allgäu keine rein alpine Art, son-
dern kommt in hochgelegenen Wäldern und
Grün­erlengebüschen ebenfalls vor. Auch H
uber
et al. (2005) fanden einzelne Vorkommen unter
der Waldgrenze, das niedrigste wird für Öster-
reich auf 1400 m ü. NN datiert. Diese niedrigen
Vorkommen sind allerdings an eine starke Be-
schattung und entsprechend niedrige Tempera-
turen bzw. eine hohe Sicherheit ausreichender
Bodenfeuchte gebunden.
Notiophilus biguttatus (F
abricius
, 1779)
(26
Ind.; 1550 bis 1980 m ü. NN)
Die meisten Individuen im Wald und Grünerlen-
gebüsch, vereinzelt auf Blaiken sowie ein Tier am
Grat. Handfänge auch Richtung Wildengundkopf
auf ca. 2100 m ü. NN.