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:
Hornmilben der Alpe Einödsberg
99
und Wildengundkopf (2238 m ü. NN) und bis zum
Fuß der Trettach erstreckendenWeideflächen der
Alpe wurden über 30 Jahre lang mit zumindest
zeitweise über 2000 Schafen beweidet. Nach ei-
nem Besitzerwechsel wurde 1999 die intensive
Schafbeweidung eingestellt. Seit 2001 wird eine
Hutungs-Weidewirtschaft mit Jungrindern in ei-
nem deutlich kleineren Weidegebiet (südlich nur
bis unterhalb Spätengundkopf) durchgeführt. Der
Hirte führt die Rinder jährlich über das gesam-
te Gebiet, um möglichst alle Weideflächen zu
bestoßen. Durch variables Auszäunen wurden
Standweiden weitgehend vermieden. Bestimm-
te Flächen bzw. einzelne Standorte wurden als
Kontrollflächen aus der Beweidung genommen.
Insgesamt wurde die Oribatidenfauna von 31
Standorten erfasst (Tabelle 1). Im Wesentlichen
wurden die auch im Mittelpunkt des Projekts ste-
henden durch die Schafbeweidung stark verän-
derten Gratstandorte sowie die Borstgrasrasen
(
Nardeten) der überwiegend steilen Westhän-
ge untersucht. Zum Vergleich wurden weitere
Offenland-Habitattypen wie Milchkrautweiden,
Kalkrasen mit lockerem Latschenbestand sowie
zwei Standorte mit Grünerlensukzession her-
angezogen. Zwei Fichtenwaldstandorte und ein
dichter Grünerlenstandort dienten dem Vergleich
mit beschatteten Habitaten (Tabelle 1). Von den
Hang- und Gratstandorten wurden aktuell einige
mit Rindern beweidet, andere von der Beweidung
ausgenommen (Tabelle 1). Als Referenz für Be-
weidungseinfluss insgesamt diente ein Standort
(
V 10), der auch in der Vergangenheit nie bewei-
det wurde.
2.2
Fangmethoden und ausgewertetes
Material
Es wurden Hornmilben bearbeitet, die mit drei
verschiedenen Methoden gefangen wurden:
a) aus Bodenproben: Bei der Erstinstallation der
Bodenfallen 2003wurde aus je 3 aus­gestochenen
Bodensäulen (60 mm Durchmesser, ca. 100 mm
Tiefe) pro Standort die Mesofauna mit einer mo-
difizierten Berlese-Tullgren-Apparatur extrahiert
(
Standardmethode für Mesofauna); die beprobte
Fläche betrug damit rund 85 cm
2
bzw. 1/120 m
2
je Standort. Ausgewertet wurden alle Proben von
21
Standorten.
b) aus Bodenfallen mit 60 mm Öffnungsdurch-
messer, Fangflüssigkeit Essig. Diese wurden in
Sechsergruppen je Fallenstandort installiert, teil-
weise unmittelbar angrenzend an bereits einge-
richtete botanische Dauerbeobachtungsflächen
(
V – Standorte; s. auch U
rban
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H
anak
2010).
Ergänzende Angaben zum Fallenprogramm
und den Standorten finden sich in H
öfer
et al.
(2010 
b). Von den insgesamt 23 zweiwöchigen
Fangperioden in 6 Jahren wurden die Juni-Fän-
ge des Jahres 2005 vollständig ausgewertet. Aus
den je zweiwöchigen Fangperioden im Juli und
September 2005 wurden in die kommentierte
­
Artenliste einige Oribatidenarten einbezogen,
die in den Juni-Proben entweder gar nicht oder
nur in Einzelexemplaren aufgetreten waren. Ins-
gesamt wurden die Fänge von 160 Bodenfallen
von 26 Standorten ausgewertet.
c) aus Saugproben: Mit einem tragbaren motor-
getriebenen Sauger (D-Vac) wurde im Juni 2004
an 14 Standorten jeweils 1 m
2
zur flächenbezo-
genen Erfassung von Spinnen und Laufkäfern
abgesaugt. Für die beiden genannten Makroar-
thropodengruppen erwies sich die Methode als
nicht geeignet, dafür fanden sich große Mengen
an Oribatiden und Collembolen.
So stand ein zwar methodisch unausgewogenes,
insgesamt aber umfangreiches Probenmaterial
zur Verfügung, das vollständig (Bodenproben)
bzw. stichprobenartig (Barberfallen- und Saug-
proben) ausgewertet wurde. Die an den unter-
suchten Standorten mit den jeweiligen Methoden
erfassten und ausgewerteten Individuenzahlen
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
2.3
Auswertung
Für den Vergleich der Artenzusammensetzung
wurde der Sørensen-Ähnlichkeitsquotient (Cs =
2
j / (a + b); j – gemeinsam vorkommende Arten, a,
b – Artenzahl an Standort A bzw. B) verwendet.
Um die Individuenzahlen der mit den verschie-
denen Methoden an den einzelnen Standorten
festgestellten Arten vergleichbar zu machen,
wurden Dominanzen (Prozentanteil der jeweili-
gen Art am Gesamtfang) berechnet. Wegen der
geringen Individuenzahlen v.a. aus den Boden-
proben konnte hierbei bereits ein einziges Indivi-
duum einen Dominanzwert von 4 % und mehr er-
zielen, während das Einzelindividuum aus einer
Saugprobe auf unter 0,2 % kam. Für die Analyse
der Beweidungseffekte wurde deshalb eine Da-
tentransformation in Rangzahlen durchgeführt.
(
s. M
ühlenberg
1993,
S. 288 ff.). Dafür wurden
die Dominanzwerte nach Größe geordnet und
anschließend, beginnend mit dem kleinsten Wert
(
hier Dominanzprozente), von 1 bis n durchnum-
meriert.
Eine Ordination der Standorte wurde mit den
Fängen der Bodenfallen durchgeführt, von denen
ausreichend Arten und Individuen von 22 Stand-