J
age
et al.: Phytoparasitische Kleinpilze aus dem Allgäu
161
von B
raun
(1998)
als „stromatic hyphal aggrega
tions, intraepidermal, often somewhat erumpent“
beschrieben werden. Der Pilz ist in den deutschen
Mittelgebirgen nicht häufig, wurde aber z.B. im
Elbsandsteingebirge (SN) mehrfach gefunden.
Ramularia tricherae L
indr
.
auf Knautia dipsacifolia K
reutzer
1
, 24.6.2008,
J
age
,
K
lenke
et al., H.JA 451/08;
32
, 14.9.1998,
J
age
,
H.JA 3042/98.
Eine in Süddeutschland (BY, BW) sowie in Tirol
(
A) nicht seltene Pilz-Wirt-Kombination; auch für
CH (fehlt bei B
raun
1998)
liegt ein Nachweis vor:
H.JA 695/91. Zusammen mit vielen Funden auf
Knautia arvensis in fast allen deutschen Bundes
ländern gehört R. tricherae zu den bei uns häufi
gen Ramularia-Arten.
Ramularia urticae C
es
.
auf Urtica dioica L.
11
a
, 9.8.2008,
J
age
,
H.JA 869/08.
Eine weitere in D häufige Pilz-Wirt-Kombination;
auf Urtica urens gibt es dagegen nur wenige ak
tuelle Nachweise von R. urticae.
Ramularia valerianae (S
peg
.)
S
acc
.
auf Valeriana dioica L.
4
, 25.6.2008,
T
hiel
,
K
lenke
,
J
age
et al., H.TH,
H.JA 490/08;
auf Valeriana officinalis L. s. l.
8
a
, 6.8.2008,
K
lenke
,
J
age
,
H.JA 821/08.
Während auf Valeriana dioica aus D recht wenige
Funde vorliegen, ist der Pilz auf V. officinalis s.l.
etwas häufiger. Für alle alpinen Valeriana-Arten
gibt es aus D keine Nachweise des Pilzes, wohl
aber für V. montana und V. tripteris aus A (B
raun
1998).
Ramularia veronicae F
uckel
auf Veronica filiformis S
m
.
8
, 29.6.2008,
J
age
,
H.JA 561/08;
auf Veronica montana J
usl
.
24
, 28.6.2008,
J
age
,
H.JA 550/08.
Veronica filiformis ist ein neuer Wirt für BY. Für
die Art, die seit ca. 80 Jahren in D als Neophyt
bekannt ist, führt B
raun
(1998)
nur einen Nach
weis aus der Heimat des Wirtes (Kaukasus) an.
Der Erstnachweis in Europa dürfte ein Fund aus
TH sein (Tiefurt, 29.6.1984, J
age
,
H.JA 343/84);
inzwischen liegen auch Aufsammlungen aus SN,
ST und BW vor (H.JA, n.p.). Auch für V. montana
gibt es bei B
raun
(
l.c.) keine Angabe aus D (Erst
fund: BW, Schwarzwaldrand bei Freiburg: bei
Stegen, 460 m, 11.4.1998, J
age
,
H.JA 340/98,
inzwischen auch aus SN, ST und BY belegt). Die
häufigsten Wirte in D sind V. persica und V. po-
lita.
Tuberculina persicina (D
itmar
)
S
acc
.
hyperparasitisch auf Uromyces lycoctoni
(
K
alchbr
.)
T
rotter
(
auf Aconitum lycoctonum L.)
1
, 24.6.2008,
S
choller
,
KR 0003935b.
Die Gattung TuberculinaT
ode
ex S
acc
.
bildet nach
neueren Erkenntnissen die Nebenfruchtform von
Helicobasidium-Arten (L
utz
et al. 2004) und wird
nun in eine eigene, den Rostpilzen nahestehen
de Ordnung (Helicobasidiales) gestellt. Da wir
den Pilz keiner Teleomorphe zuordnen können,
belassen wir ihn hier bei den „Hyphomyceten“.
Anamorphe Pilze
(„
Coelomycetes“)
Asteromella angelicae (S
acc
.)
M
oesz
ex B
atista
auf Peucedanum ostruthium (L.) W. D. J. K
och
3
, 27.6.2008,
R
ichter
,
H.JA 532/08., MI mit Pas-
salora depressa.
D
ietrich
(2001)
gibt diese Pilz-Wirt-Kombination
aus dem Erzgebirge (CZ) an, belegt sie aber
auch aus D (SN, Erzgebirge, mündl. Mitt.), wo
der Pilz außerdem auf Angelica sylvestris auf
tritt (D
ietrich
l.c.). Vergleiche den Kommentar zu
Passalora depressa.
Asteromella chaerophylli (C. M
assal
.)
P
etr
.
auf Heracleum sphondylium L.
1
, 5.8.2008,
J
age
,
H.JA 798/08;
8
a
, 6.8.2008,
J
age
,
K
lenke
,
H.JA 811/08.
Konidien von Beleg H.JA 798/08 bis 4 x 1 µm
(
häufig unreif und kleiner), von H.JA 811/08 un
reif, nur 1-2,5 x 1 µm, deshalb cf. A. chaerophylli.
V
an
der
A
a
&
V
anev
(2002)
rechnen diesen Pilz
(
zugleich mit Septoria heraclei) als Anamorphe
zum Lebenszyklus des Ascomyceten Myco
sphaerella morthieri (F
uckel
)
P
etr
.
Melasmia acerina L
év
.
auf Acer pseudoplatanus L.
1
, 3.8.2008,
K
lenke
,
H.KL 101/08; 9.8.2008, J
age
,
H.JA 894/08;
8
a
, 6.8.2008,
J
age
,
K
lenke
;
12
, 7.8.2008,
K
lenke
.
Dieser überall in D häufige Pilz ist die Anamor
phe des Ascomyceten Rhytisma acerinum (P
ers
.
ex S
t
.-
A
mans
)
F
r
.
Septoria aegopodii D
esm
.
ex J. K
ickx
f.
auf Aegopodium podagraria L.
24
, 28.6.2008,
J
age
,
S
choller
.