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andrias, 18
(2010)
dem dichten Grünerlenbestand war Anguliphan-
tes monticola eudominant und Robertus trun-
corum dominant. Tenuiphantes mengei war im
Untersuchungsgebiet die häufigste Linyphiidae
und an einigen Standorten dominant und vielen
subdominant. Da sie ihre Hauptaktivitätszeit im
Herbst hat, dürfte sie (wie auch einige weitere
Linyphiiden) in unseren Fängen eher unterreprä-
sentiert sein. Die Art wurde an nicht beweideten
Standorten häufiger gefangen. Es wäre durch-
aus möglich, dass herbstaktive Arten von der
sommerlichen Beweidung stärker beeinträchtigt
werden als die meisten Wolfspinnenarten, die
ihre Haupt-Fortpflanzungszeit vor dem Eintreffen
der Rinder haben.
3.5
Diversität
Verschiedene Diversitätsindizes ermöglichen
eine Differenzierung des Einflusses der Arten-
zahl, der Dominanz der häufigsten Art und der
Zahl der seltenen Arten (M
agurran
2004;
Abb. 5,
6, 7).
Im Mittel wurden 19,7 Arten mit 319,5 In-
dividuen pro Standort gefangen, die Individuen-
korrigierte mittlere Artenvielfalt (M
argaleff
’
s M)
lag bei 3,4 (Tabelle 4). Die Heterogenität berech-
net als Alpha-Index lag bei 5,5, als S
hannon
-
Index H’ bei 1,73 (ln) bzw. 2,5 (log
2
).
S
impson
’
s
Diversitätsindex 1/D lag im Mittel bei 3,8, die
daraus berechnete Evenness bei 0,2, die aus H’
berechnete Evenness J’ bei 0,59. Insgesamt lie-
gen alle Diversitätsmaße bedingt durch die hohe
Dominanz der häufigsten Art (B
erger
-
P
arker
d = 0,48) relativ niedrig. Ermittelt man dieselben
Indizes nicht über den Mittelwert der verschie-
denen Jahre sondern aus den gepoolten Daten
(
Individuen aller Arten über alle Jahre aufsum-
miert) ergeben sich leicht unterschiedliche Werte
(
Tabelle 4).
Betrachtet man die mindestens in fünf Jahren
besammelten Standorte vergleichend anhand
der Artenvielfalt, Dominanz und Diversität (Abb.
5)
so sieht man erstens nahezu identische Wer-
te von Alpha- und Margaleff-Index, und zweitens
deren starke Abhängigkeit von der Artenzahl. Die
Unterschiede zwischen Standorten sind bei den
gepoolten Artenzahlen etwas ausgeprägter, sie
entsprechen aber weitgehend den gemittelten
Artenzahlen. Lediglich V11 nimmt bei gepoolter
Artenzahl einen deutlich höheren und insgesamt
den höchsten Rang ein. Das deutet auf einen ho-
hen Arten-Wechsel bei insgesamt hoher Arten-
zahl in dem von Zwergsträuchern dominierten
und regelmäßig beweideten Standort hin. Extrem
ausgeprägte Dominanz der häufigsten Art führt
zu niedrigeren Gesamtartenzahlen, deutlich an
den Nardetum-Standorten V06, V08, V10 (im-
mer P. riparia) und Gratstandorten X07 bis X16
(
A. pulverulenta oder P. riparia oder P. amentata).
Durch besonders hohe mittlere Artenzahl und
Diversität (alpha, H’ und 1/D) und niedrige Do-
Abbildung 5. Artenviel-
falt und Dominanz der
Spinnen an den über
fünf Jahre hinweg be-
sammelten Standorten
am Einödsberg, berech-
net mit verschiedenen
Indizes (s. Tabelle 4).
Um den Vergleich der
verschiedenen Indizes
zu ermöglichen, wurden
die Einzelwerte durch
Linien verbunden.