J
age
et al.: Phytoparasitische Kleinpilze aus dem Allgäu
163
Literatur angegeben, Ø ca. 175 µm, Konidien
stark gekrümmt, z.T. 2- (bis 3-)zellig, 46-57 x
3-4 
µm.
Septoria rubi W
estend
.
auf Rubus pedemontanus P
inkw
.
8
a
, 6.8.2008,
J
age
,
K
lenke
,
H.JA 810/08.
Dieser Pilz gehört in D zu den häufigen Septoria-
Arten.
Septoria scabiosicola D
esm
.
auf Knautia dipsacifolia K
reutzer
1
, 24.6.2008,
S
choller
,
H.JA 476/08; 5.8.2008,
J
age
,
H.JA 796/08; 8.8.2008, J
age
;
2
, 4.8.2008,
K
lenke
,
H.KL 110/08;
3
, 7.8.2008,
J
age
;
8
a
, 6.8.2008,
K
lenke
,
J
age
,
H.KL 124/08.
Der Pilz ruft kleine, violette, dunkler berande­
te, mittig ausblassende Flecken auf der Matrix
hervor und ist dadurch bereits makroskopisch
gut gekennzeichnet. Pro Fleck nur wenige Py­
knidien von 70 bis 90 µm Ø, Konidien schwach
gekrümmt, undeutlich 2-mal septiert, 35,5-50 x
1-1,7(-2)
µm. In D und A ist diese Pilz-Wirt-Kom­
bination in den Alpen häufig, sie kommt auch in
BW (Schwarzwald, Schwäbische Alb) vor (Kartei
J
age
).
Im deutschen Hügel- und Flachland be­
fällt der Pilz Knautia arvensis, ist aber dort und
in A auch auf Scabiosa-Arten und auf Succisa
pratensis gefunden worden (z.B. M
agnus
1905,
D
iedicke
1915).
In den Allgäuer Alpen ist er auch
auf Scabiosa lucida zu erwarten.
Septoria silenes W
estend
.
auf Silene vulgaris (M
oench
)
G
arcke
11
, 9.8.2008,
J
age
,
H.JA 893/08, MI mit Uro­
myces behenis I.
Aus D liegen von 1969 zwei Fundangaben vor,
ebenfalls aus dem Allgäu (A
nonymus
2009).
Septoria soldanellae S
peg
.
auf Soldanella alpina L.
2
, 4.8.2008,
K
lenke
,
H.KL 111/08;
3
, 27.6.2008,
R
ichter
,
H.JA 534/08.
Pyknidien oberseits, dicht, auf randständigen
dunklen Flecken, 80 bis 100 µm Ø, mit weitem
Porus (35-60 µm Ø), Konidien fädig, einzellig,
nur 15-23 x (0,8-)1 µm. Der Pilz ist in den Alpen
(
D, A) verbreitet, aber wohl nicht häufig (z.B.
M
agnus
1905).
Septoria versicolor B
ubák
(
mit
längeren, etwas breiteren Konidien) kommt nur
auf Soldanella montana vor, z.B. in CZ und RO
(
M
igula
1921,
R
ă
dulescu
et al. 1973); dieser Wirt
fehlt in den Allgäuer Alpen.
Septoria ulmi F
r
.
auf Ulmus glabra H
uds
.
em. M
oss
(
juvenil)
11
a
, 9.8.2008,
J
age
,
H.JA 877/08.
Die Art wird mehrfach auf diversen Ulmus-Arten
aus D und A angegeben, z.B. von D
iedicke
(1915
ut Septogloeum ulmi (F
r
.)
D
ied
.)
und M
agnus
(1905
ut Phloeospora ulmicola (B
iv
.)
A
llesch
.).
Von P
riest
(2006)
wird der Pilz als Typusart der
von ihm anerkannten Gattung Phloeospora ge­
führt (Ph. ulmi (F
r
.)
W
allr
.),
von S
cheuer
(2008)
anlässlich eines Fundes aus A (Steiermark) wie­
der unter Septoria eingereiht.
Septoria violae-palustris D
ied
.
auf Viola palustris L.
4
, 24.6.2008,
T
hiel
,
W
öldecke
,
H.WÖ, det. J
age
;
25.6.2008,
J
age
.
Die Art wurde erstmals für BY nachgewiesen. In
Österreich wurde in jüngster Zeit auf Viola biflora
eine Septoria-Sippe gesammelt, die der S. vio-
lae-palustris nahe steht (H.JA). Eine endgültige
Klärung steht noch aus.
Septoria cf. virgaureae (L
ib
.)
D
esm
.
auf Solidago virgaurea L.
8
a
, 6.8.2008, 1420
m, J
age
,
H.JA 825/08.
Pyknidien oberseits, 130 bis 150 µm Ø, Konidien
sehr schlank, basal stumpf, apikal allmählich
lang zugespitzt, 4- bis 6-fach septiert, gerade bis
schwach gekrümmt, 52-67 x 1-1,7 µm, im Mittel
62
µm lang;
11
a
,
J
age
,
H.JA 881/08.
Pyknidien 100 µm Ø, Konidien bis 5-fach septiert,
44-76
x 1-1,3 µm, im Mittel 60,5 µm lang.
In D wurde dieser Pilz in den letzten 30 Jah­
ren vergeblich gesucht. Ältere Angaben aus
Nord- und Mittel-D (D
iedicke
1915)
beschreiben
die Konidien als beidendig stumpf (was gut mit
Fig. 52 in R
ă
dulescu
et al. 1973 übereinstimmt)
und kürzer (30 bis 60 µm lang). Bereits D
iedicke
(
l.c.) verweist auf unterschiedliche Konidien­
längen, er zitiert eine Angabe von A
llescher
(
Konidien bis 80 µm lang). Letzterer sammelte
in den Alpen von D und A. Andererseits geben
R
ă
dulescu
et al. (l.c.) aus RO Konidienlängen
von 30-82(-89) µm an, wobei die extreme Län­
ge von einem Fund auf Solidago spec. aus
den Karpaten stammt, von wo auch Funde auf
S. virgaurea aufgeführt sind. Interessant ist,
dass der Pilz aus RO und PL auch von S. ca-
nadensis und S. gigantea (als S. serotina) ange­
geben wird. Ob es sich bei obigen Funden um
Septoria virgaureae handelt, muss in weiteren
Untersuchungen geklärt werden.