188
andrias, 18
(2010)
teressanterweise ist A. caricis-albae auf öster­
reichischer Seite auch aktuell noch recht häufig
(
Z
wetko
&
B
lanz
2004).
Des weiteren wurde ver­
geblich nach dem seltenen Brandpilz Moreaua
aterrima (T
ul
. &
C. T
ul
.)
V
ánky
(
Tolyposporium
aterrimum (T
ul
. &
C. T
ul
.)
D
ietel
)
in männlichen
Ährchen von Carex pilulifera, im UG einmal ge­
sammelt (1962, S
cholz
&
S
cholz
1988)
und dem
Falschen Mehltau Peronospora thesii L
agerh
.
auf
Thesium alpinum (Nachweis 1969 am Grünten;
D
oppelbaur
&
D
oppelbaur
1970)
gesucht. Ein
Hinweis für die Veränderung der Phytoparasi­
tenflora des Allgäus sind aber auch Neomyce­
ten, im speziellen Echte Mehltaupilze (Erysiphe
alphitoides, E. vanbruntiana und E. flexuosa). Ein
heimischer Rostpilz (Pucciniastrum epilobii) wur­
de auf dem Neophyten Epilobium ciliatum be­
obachtet. Insgesamt hält sich jedoch der Anteil
von Neomyceten im UG in Grenzen. So wurden
z.B. häufigere, auch höhere Lagen tolerierende
Sippen, wie der aus Südamerika stammende
Malvenrost“ Puccinia malvacearum B
ertero
ex
M
ont
.
oder der jüngst aus Asien eingeschleppte
Erlenrost“ Melampsoridium hiratsukanum S. I
to
ex H
irats
.
f. nicht beobachtet.
Einige der in der kommentierten Artenliste als
Erstnachweise“ für Bayern und das Allgäu aufge­
führten Funde wurden möglicherweise schon viel
früher imGebiet belegt, jedoch nicht publiziert. So
sammelte das Ehepaar H
ans
und H
anna
D
oppel
-
baur
in den 1960er Jahren reichlich Hypho- und
Coelomyceten im Allgäu. Die Belege liegen im
Pilzherbarium der Münchener Staatssammlung
(
M). Erfreulicherweise wurde damit begonnen,
das (bisher nicht überarbeitete) Material in einer
online-Datenbank zu erfassen (A
nonymus
2009).
Noch weitaus umfangreicher sind die Aufsamm­
lungen der Mitarbeiter des ehemaligen Lehr­
stuhls für Spezielle Botanik und Mykologie der
Universität Tübingen (Prof. Dr. F. O
berwinkler
).
Die Wissenschaftler und Studenten sammelten
regelmäßig im Allgäu, jedoch überwiegend für
systematisch-taxonomische Studien. Die Be­
lege, die großteils im Herbarium TUB deponiert
wurden, harren somit noch der floristischen Aus­
wertung. Für die weitere Bearbeitung der phyto­
parasitischen Kleinpilze des deutschen Allgäus
und des Bundeslandes ­Bayern ist die Überarbei­
tung dieser Belege unerläßlich. Auch sind Be­
standsaufnahmen im Frühjahr, Spätsommer und
Herbst notwendig. Die Echten Mehltaupilze, die
überwiegend im Spätsommer und Herbst auftre­
ten, sind deshalb in der vorliegenden Liste unter­
repräsentiert.
Dank
Wir danken der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
für die Möglichkeit, das Standquartier in Oberjoch
zu nutzen. Die Vermittlung desselben erfolgte durch
Dr. V. K
ummer
(
Potsdam) und Dr. M. W
eiss
(
Tübingen).
Die Bezirks­regierung ermöglichte das Betreten von
Schutzgebieten und eine Sammelerlaubnis. H. W
erth
(
Burgberg im Allgäu) und Prof. Dr. F. O
berwinkler
führten mit Vorträgen in das Gebiet ein, E. B
olender
(
Isny) begleitete uns durch das Gelände im Raum Isny,
A. H
och
(
Hayn, Kr. Sangerhausen) lieferte eine Pilzpro­
be aus dem Bregenzer Wald, Dr. M. L
utz
(
Tübingen)
einen Nachweis aus Oberstdorf. Dr. A. R
iedel
(
Karls­
ruhe) gab technische Hilfestellung bei der Anfertigung
der „Automontage“-Bilder und U. R
ichter
fertigte das
Gruppenfoto (Abb. 2) an. D. H
anelt
(
Gatersleben) und
A. S
chmidt
(
Lübeck) sowie Prof. Dr. U. B
raun
(
Halle/S.)
übernahmen einige Pilzbestimmungen. S. F
röh
-
ner
(
Dresden) revidierte Alchemilla-Belege, Prof. Dr.
W. G
ams
(
Baarn, Nieder­lande) fertigte die lateinische
­
Diagnose für Aecidium philippianum an. Schließlich
danken wir J. K
ruse
,
H. T
hiel
und K. W
öldecke
für ihre
bedeutenden Sammel- und Bestimmungsbeiträge sowie
allen anderen Personen, die sich an den Exkursionen
beteiligten. Den Kuratoren der Herbarien GZU, LI sowie
Dr.V. K
ummer
(
Potsdam) danken wir für die Überlassung
von Beleg-Material von Rostpilzen auf Leontodon. Auch
danken wir drei anonymen Reviewern für hilfreiche An­
merkungen und Verbesserungsvorschläge.
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le
-
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