H
öfer
et al.: Spinnen der Alpe Einödsberg
63
minanz zeichnen sich die beiden aktuell unbe-
weideten Grat-Standorte X05 und X21 aus. Der
ebenfalls aktuell unbeweidete V05 zeichnet sich
durch hohe Diversität und Evenness (niedrige
Dominanz) (Abb. 6, 7) bei durchschnittlicher Ar-
tenzahl aus. Der B
erger
-
P
arker
Dominanz-Index
ist identisch mit dem Anteil der häufigsten Art in
%
und verläuft nahezu gegenläufig zur Evenness
(
Abb. 7).
Am artenreichsten und bei niedriger Dominanz
auch hoch divers waren mit Abstand die beiden
Latschenstandorte X17 und X18, gefolgt von den
beiden Waldstandorten X14 und X15 und den
Referenzstandorten V26 und V15 (Tabelle 4).
In vergleichbaren Untersuchungen der Spinnen-
gemeinschaften in den Alpen wurden durchaus
vergleichbare Diversitäten von 1,3-2,8 (H’
ln
)
und
Evenness-Werte (J’) von 0,5-0,75 berechnet
(
B
olzern
2004,
L
üscher
&
H
änggi
2007,
M
uster
2001).
Die Werte für die Spinnen auf der bewei-
deten Alm am Ponten im Allgäu (M
uster
2001)
liegen etwas höher als unsere, das dürfte aber
durch den ganzjährigen Fangzeitraum bedingt
sein, der einen größeren Anteil weniger häufig
gefangener Arten erbringt.
3.6
Arten- und Dominanzidentitäten
Die Artenspektren und relativen Häufigkeiten der
Fänge von den einzelnen Standorten im Untersu-
chungsgebiet wurden mit Hilfe der Identitätsindi-
ces von J
accard
(
qualitativ, 0-1) bzw. B
ray
-
C
urtis
(
quantitativ, 0-1) verglichen. Standorte des glei-
chen Typs zeigen Artidentitäten von 0,31-0,56
und Dominanzidentitäten von 0,36-0,70, Stand-
orte unterschiedlichen Typs von 0,16-0,39 bzw.
0,11-0,44 (
Tabelle 5). Am ähnlichsten waren er-
wartungsgemäß die Fänge nah beieinander lie-
gender Standorte desselben Typs. Sehr deutlich
unterschieden sich die beschatteten Standorte
(
Fichte, Grünerle) von den offenen Standorten
im Hang und die kalkbeeinflussten und tief gele-
genen Latschenstandorte von allen anderen. Die
drei Referenzstandorte zeigten keine besonders
hohen Übereinstimmungen untereinander (Ta-
belle 5). Das lässt an ihrer Eignung als Referenz
bezüglich der Beweidung zweifeln. Sie zeigten
aber immerhin geringere Identitätswerte mit den
tiefgelegenen und Gratstandorten als mit den
Hangstandorten. Grat- und Hangstandorte wa-
ren sich überraschend ähnlich, ebenso Blaiken
und Hangstandorte (Tabellen 5, 6). Die Standor-
te, an denen sich Grünerlen ausbreiteten, unter-
schieden sich von dem dichten Grünerlenstand-
ort deutlich (Tabelle 5).
4
Schlussfolgerungen
Die generell artenreiche (und weitgehend voll-
ständig erfasste) Spinnenfauna der Einödsberg-
Abbildung 6. Diversität
der Spinnen (Mittelwer-
te) an den über fünf Jah-
re hinweg besammelten
Standorten am Einöds-
berg. Um den Vergleich
der verschiedenen In-
dizes zu ermöglichen,
wurden die Einzelwerte
durch Linien verbunden.