Seite 150 - Carolinea 68

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carolinea, 68
(2010)
24.
März 2009
Pflanzliche und tierische Schönheiten der
Mata Atlântica
Vortrag von Dr. P
etra
S
chmidt
und Dr. H
ubert
­
H
öfer
(
Karlsruhe)
Der atlantische Regenwald Brasiliens, die so
genannte Mata Atlântica, erstreckt sich entlang
der Küste Brasiliens und bildet einen „Hotspot“
der biologischen Vielfalt. Aufgrund des hohen
Flächenverbrauchs durch Bevölkerungs­druck,
intensive Landwirtschaft sowie Industrie sind
heute nur noch weniger als 12 % der Wälder er-
halten. Und auch diese Reste sind stark gefähr-
det. 1991 wurde das wertvolle Ökosystem zum
Biosphärenreservat erklärt. Wissenschaftler des
Naturkundemuseums Karlsruhe arbeiten seit
fünf Jahren an der Erfassung der Biodiversität
in verschiedenen Waldstadien im Gebiet. Neben
wissenschaftlich Aufsehen erregenden Daten
finden die Biologen in diesem artenreichen Le-
bensraum auch wunderschöne und oft seltsam
anmutende Pflanzen, Wuchsformen und Tiere,
die sie im Bild festhalten. Mit dem Vortrag wur-
den einige dieser Aufnahmen auf unterhaltsame
Weise präsentiert.
5.
Mai 2009
Auf Fischfang in der Sierra – Paläontologi-
sche Streifzüge durch Nordost-Mexiko
Vortrag von Dipl.-Geoökol. S
amuel
G
iersch
(
Karlsruhe)
Auf der erdgeschichtlichen Forschungs-Landkar-
te ist Mexiko zum großen Teil noch ein weißer
Fleck. Im Nordosten von Mexiko haben in der
zurückliegenden Dekade Industrialisierung und
Bauboom unzählige neue Steinbrüche ins Leben
gerufen, die eine große Fülle fossiler Wirbelloser
und Wirbeltiere der Jura- und Kreidezeit zu Tage
fördern. Seit neun Jahren arbeiten Paläontologen
des Naturkundemuseums Karlsruhe und der Uni-
versität Heidelberg zusammenmit mexikanischen
Partnern an der Erforschung dieser Fossilien, die
Aufschluss über Entwicklung und Lebensbedin-
gungen im mesozoischen Golf von Mexiko ge-
ben. Unter den Wirbeltierfossilien sind besonders
Fische häufig und oft in exzellenter Erhaltung zu
finden. Diese neu entdeckten Vorkommen zeigen
Ähnlichkeiten mit fossilen Fischvergesellschaf-
tungen in Europa, Nordafrika und dem Nahen
Osten und erweitern die Kenntnis über die Ver-
breitung vieler Arten im Ur-Mittelmeer Tethys und
dem mesozoischen Golf von Mexiko. Darüber
hinaus geben die mexikanischen Neufunde aus
unterschiedlich alten Schichten Einblicke in die
Ausbreitungsgeschichte und Evolution der Kno-
chenfische in der Kreidezeit. Der Vortrag stellte
die wichtigsten Fossilvorkommen der Region vor
und warf erste Streiflichter in die sich gerade öff-
nende und unüberschaubar große Schatzkam-
mer der Paläontologie in Nordost-Mexiko.
April 2009
Frühlingserwachen am Kaiserstuhl
Geokulturelle Wanderung mit Dr. M
atthias
G
ey
-
er
(
Geotourist Freiburg, Kooperationsveranstal-
tung)
Nach einer allgemeinverständlichen Einführung
auf dem Eckartsberg bei Breisach zur geologi-
schen Entstehungs­geschichte des Kaiserstuhls
und seiner Lage im südlichen Oberrheingraben
begaben sich die Teilnehmer auf eine Zeitreise
durch 20 Millionen Jahre Erdgeschichte und be-
suchten dabei klassische geologische Lokalitäten
wie den Winklerberg bei Ihringen, die Lößwand
in Bickensohl, den Badberg bei Altvogtsburg mit
seinen botanischen Besonderheiten und zum
Abschluss einen Aussichtspunkt mit Panorama-
Rundblick bei Oberrotweil.
8.
Mai 2009
Frühlingsfalter der Nacht
Kooperation mit dem
Naturschutzzentrum Rap-
penwört
Führung von Dr. R
obert
T
rusch
(
Karlsruhe)
Auf der nächtlichen Exkursion lüfteten die Teil-
nehmer die Geheimnisse der Nachtschmetterlin-
ge auf Rappenwört. Sie lockten dazu an einem
Leuchtplatz die Falter mit speziellem Licht an.
Die Teilnehmer erfuhren mehr über die Biologie,
Lebensweise und Schutz der Nachtfalter: Warum
fliegen die Nachtfalter zum Licht? Welche Nacht-
schmetterlinge gibt es an einem Frühlingsabend
in Rappenwört? Diese und andere Fragen wur-
den beantwortet.
14.
Juni 2009
Magerrasen und Orchideen am Michaelsberg
Führung von Dr. M
ichael
H
assler
(
Bruchsal)
und Dr. J
oachim
R
heinheimer
(
Ludwigshafen)
Die Magerrasen am Michaelsberg sind schon
seit über 200 Jahren bei Pflanzenkundlern und
Entomologen bekannt. Der markante Kalkhügel
am Rande des Rheingrabens bildet für zahlrei-
che seltene Arten einen wichtigen Trittstein zwi-
schen den nächsten Kalkmagerrasen im Elsaß,
am Kaiserstuhl, Tauberland, Stromberg und der
Bergstraße. Nachdem fast alle Magerrasen im
westlichen Kraichgau durch Flurbereinigung