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Naturwissenschaftlicher Verein
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oder fehlende Pflege verschwanden, ist der Mi-
chaelsberg umso wertvoller geworden. Seit den
1980
er Jahren werden die Kernflächen durch ge-
meinsame Anstrengungen von Naturschutzbe-
hörde, Gemeinden und ehrenamtlichen Helfern
gepflegt und erweitert. Über 20 Orchideenarten
werden von zahlreichen anderen Raritäten und
vielen bemerkenswerten Insekten begleitet. Am
Michaelsberg kann man außerdem sehr schön
die Dynamik der einwandernden (Klimawandel?)
und wieder verschwindenden Arten betrachten.
Die Problematik der richtigen Pflege (Winter- ge-
gen Sommermahd) wurde auch diskutiert.
4.
Juli 2009
Botanische Exkursion in den Bienwald bei
Steinfeld (Pfalz)
Führung von Prof. Dr. G
eorg
P
hilippi
(
Karlsruhe),
Dauer ca. 4 Stunden.
Vorgestellt wurden die Waldgesellschaften des
Bienwaldes mit ihren botanischen Besonder-
heiten.
22.
September 2009
Eine botanische Reise auf der Allee der Vul-
kane
Vortrag von Dr. S
teffen
W
olters
(
Wilhelmsha-
ven)
Auf seiner amerikanischen Forschungsreise er-
reichte A
lexander
von
H
umboldt
im Jahre 1802
Ecuador. Zwischen seiner Hauptstadt Quito und
der etwa 200 km südlich gelegenen Stadt Rio-
bamba reihen sich in zwei markanten Bergket-
ten Vulkane wie an einer Perlenschnur auf, die
H
umboldt
veranlassten, diese Landschaft „Allee
der Vulkane“ zu nennen. Zu den bekanntesten
Vulkanriesen zählen der 5897 m hohe Coto-
paxi und der 6310 m hohe Chimborazo – der
höchste Berg Ecuadors. Insgesamt finden sich
im andinen Hochland Ecuadors über 50 Vulka-
ne, von denen einige, wie der Tungurahua oder
der Reventador, auch aktuell hochaktiv sind. Die
bis über 6000 m hohen Gipfel ragen aus einer
Hochlandvegetation heraus, die als Páramo
bezeichnet wird. Das altspanische Wort Pára-
mo heißt „schlechtes, baumfreies Land“ und
bezeichnet die weiten Grasfluren oberhalb der
Baumgrenze zwischen ca. 3200 und 4800 m
über NN in relativ niederschlagsreichem Klima.
Die besonderen Verhältnisse des Tageszeiten-
klimas haben hier zur Herausbildung einer fas-
zinierenden Vegetation geführt, die sich vor ei-
ner atemberaubenden landschaftlichen Kulisse
präsentiert.
13.
Oktober 2009
Landschaft und Klima vor 300 Millionen Jah-
ren
Vortrag von Dr. U
te
G
ebhardt
(
Karlsruhe)
Sedimentgesteine sind wie ein Geschichtsbuch
der Erde, in dem Ereignisse der Landschafts-
und Klimaentwicklung aufgezeichnet sind. Dabei
repräsentieren übereinander liegende Gesteine
Ereignisse, die nacheinander stattfanden. Lan-
ge Bohrkerne bieten deshalb die Möglichkeit,
Entwicklungen über lange Zeiträume zu rekon-
struieren. Der fast 2.000 m lange Bohrkern der
Bohrung Querfurt in Mitteldeutschland macht im
Oberkarbon und Unterperm einen Zeitraum von
vor ca. 300 bis 260 Millionen Jahren zugänglich.
In dieser Zeit entwickelte sich die Landschaft von
einem tropischen Flusstal über eine sumpfige
Seenlandschaft und staubtrockene Wüste zum
Küstengebiet eines sehr salzigen Meeres. Unter
dem Gesichtspunkt des heutigen Klimawandels
ist es hochinteressant, den Ablauf und die Ge-
schwindigkeit von natürlichen Klimawechseln
ohne den Einfluss des Menschen zu untersu-
chen.
17.
November 2009
Natur und Mensch im Hindukusch und Pamir
Vorschau auf eine Dokumentation über Af-
ghanistan in den Jahren 1957-1971
Vortrag von G
ünter
E
bert
(
Karlsruhe)
G
ünter
E
bert
,
von 1963 bis 2002 Kurator für
Schmetterlinge am Karlsruher Naturkundemuse-
um und auch heute noch ehrenamtlich dort tätig,
hat zwischen 1957 und 1971 fünf Expeditionen
nach Afghanistan unternommen und insgesamt
zwei Jahre in diesem Land verbracht. Seine Er-
lebnisse in den Bergen des Hindukuschs und
Pamirs wird er in einer reich bebilderten Doku-
mentation festhalten, die 2010 erscheinen soll.
Darin ist von den Tieren und Pflanzen dieser
zentralasiatischen Hochgebirgswelt ebenso die
Rede wie von den ethnisch so unterschiedlichen
Menschen, die dort leben. Sein Vortrag war zu-
gleich Rückblende auf ein Land, das inzwischen
tief greifende Veränderungen erfahren musste.
15.
Dezember 2009
Besonderheiten der Pilzflora von Karlsruhe
Vortrag von Dr. M
arkus
S
choller
(
Karlsruhe)
Pilzflora von Karlsruhe“ ist ein Projekt der Ar-
beitsgruppe Pilze im Naturwissenschaftlichen
Verein Karlsruhe e.V. Ziel der langfristigen Unter-
suchung ist es, die Pilzarten der Stadt Karlsruhe
unter besonderer Berücksichtigung synanthroper