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Naturwissenschaftlicher Verein
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Mit 24 wissenschaftlich ausgerichteten Tauchgän-
gen war die Limnologische Arbeitsgemeinschaft
im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V.
im Berichtsjahr so aktiv wie in den vergangenen
Jahren. Dabei lagen die botanischen Schwer-
punkte diesmal auf der Inventarisierung der
Wasserpflanzen und nicht so sehr auf der Er-
fassung der Artenhäufigkeit zur Bestimmung der
Gewässergüte. So liegen derzeit für neun Bag-
gerseen Nordbadens Listen der Wasserpflanzen
vor, die insgesamt 32 Blütenpflanzen umfassen,
sowie 1 Moosart und 12 Armleuchteralgen. Die
zehn häufigsten Unterwasserpflanzen über alle
neun Seen sind:
Ceratophyllum demersum, Elodea nuttallii, My-
riophyllum spicatum, Potamogeton crispus,
P.  l­ucens, P. nodosus, P. pectinatus, P. perfolia-
tus, Nitellopsis obtusa, Chara globularis.
Das insgesamt starke Vorkommen von Zeiger-
arten für nährstoffreiche Gewässer lässt erken-
nen, dass die Eutrophierung dieser Baggerseen
derzeit kontinuierlich zunimmt. Ein Paradebei-
spiel hierfür bietet der Baggersee Fuchs & Gros
westlich Eggenstein-Leopoldshafen. Noch vor
vierzehn Jahren mit einer reichen submersen
Flora ausgestattet (26 Makrophyten-Arten) und
den Jahreszeiten entsprechenden Klarwasser-
zeiten, ist seit 2008 eine starke Dominanz des
Hornblattes (Ceratophyllum demersum, An-
zeiger hohen Nährstoffgehalts) festzustellen.
Zugleich ist der See heute ganzjährig so stark
eingetrübt, dass die ehemals üppigen Chara-
ceen-Rasen in der Tiefe aus Lichtmangel abzu-
sterben beginnen. Eine der Ursachen für diese
unerwartet rasche Eutrophierung war der groß-
räumige Eintrag von Mutterboden im Südost-
Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V.
Limnologische Arbeitsgemeinschaft im Jahr 2009
Abbildung 1. Vor dem Abtauchen zur Bergung des Torfblocks. – Alle Fotos: N. L
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