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(2010)
am 17.3.2009 zurückgetreten. Nichtsdestotrotz
entstand für die Karlsruher Ausstellung eine gute
Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik
Madagaskar. Die Ausstellung wurde mehrfach
vom madagassischen Botschafter, Exz. A
lphon
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se
R
alison
,
und anderen Repräsentanten Mada-
gaskars besucht.
Zum umfangreichen Begleitprogramm der Aus-
stellung gehörte u. a. eine einwöchige Sommer-
ferienaktion für 7- bis 11-Jährige mit dem Titel
Forschungsreise in Madagaskar“. In der Zeit vom
20.9.
bis 25.10.2009 wurde zusätzlich in einem
benachbarten Raum die Wander­ausstellung
Schatzinsel Madagaskar“ der Deutschen Ge-
sellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
GmbH gezeigt. Im November schließlich konnte
für einen Zeitraum von vier Wochen noch das
kostbarste Exponat der Madagaskar-Ausstellung
präsentiert werden: Ein vom Naturkundemuse-
um Stuttgart ausge­liehenes, sehr gut erhaltenes
Präparat der ausgestorbenen Seidenkuckucks-
Art Coua delalandei. Diese lebte auf der an der
Ostküste Mada­gaskars gelegenen Insel Nosy
Boraha, wurde aber seit 1834 nicht mehr be­
obachtet; heute sind – als große Kostbarkeiten
weltweit nur ein Dutzend Museums­präparate
dieser Art bekannt.
Wie in den Vorjahren gab es auch 2009 die
Naturfoto-Ausstellung „Glanzlichter“ (6.8. bis
27.9.)
sowie die „Kleine Frischpilzausstellung“
(3.
bis 4.10.). Zum Jahresende aber konnte am
2.12.2009
noch eine ganz besondere Ausstel-
lung eröffnet werden: Unter dem Titel „Dynamik
des Lebens“ zeigte die in Zusammenarbeit mit
den Medienkünstlern PXNG.LI erstellte interak-
tive, multimediale Präsentation den Evolutions-
prozess vom Vielzellerkügelchen bis zu frühen
Tetrapoden, den ersten Landwirbeltieren mit vier
Extremitäten. Die große finanzielle Unterstützung
durch die Baden-Württemberg Stiftung gGmbH
(377.600
)
war noch vom vorherigen Museums-
direktor Prof. Dr. V
olkmar
W
irth
eingeworben
worden. Zielsetzung der interaktiven Echtzeit-
Rauminstallation war, Evolution als Grundlage
für die Vielfalt des Lebens auf anschauliche Wei-
se nacherlebbar zu machen. Evolution sollte als
Prozess des Formwandels verständlich gemacht
werden. Aufgrund des innovativen Charakters der
Präsentation wurde das Zentrum für Evaluation
und Besucher­forschung (ZEB) am Badischen
Landesmuseum Karlsruhe mit einer Evaluierung
beauftragt. Ergänzt wurde die Präsentation um
eine kleine Ausstellung von Fossilien aus der
Frühzeit des Lebens, die der Animation wissen-
schaftlich Pate gestanden hatten. Außerdem
wurden unter dem Titel „Alpha – evolutionäre
Bildgeschichten“ Bilder des prämierten Berliner
Comiczeichners, Illustrators und Künstlers J
ens
H
arder
aus seinem 350 Seiten starken Comic-
Band „Alpha …directions“ zur Geschichte der
Welt vom Urknall bis zum Urmenschen gezeigt.
Die besucherstärksten Tage waren auch 2009
neben der Karlsruher Museumsnacht KAMUNA
am 1.8. (5.575 Besuche) die besonderen Ak-
Abbildung 4. Der Bot-
schafter der Republik
Madagaskar, Exz. A
l
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phonse
R
alison
(
Mitte),
war mehrfach Gast der
seiner Heimat gewidme-
ten Sonderausstellung.
Hier begleitet ihn auch
seine Gattin, Frau Prof.
Dr. C
harlotte
R
alison
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aharintsoa
.