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Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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tion ergaben jedoch zwei Nachweise für die Form
Janassa korni (W
eigelt
),
die bisher ausschließlich
auf den Zechstein 1 der Mansfelder- und Sanger-
häuser-Mulde (Sachsen-Anhalt) beschränkt zu
sein schien. Aus der Bundesanstalt für Geowis-
senschaften und Rohstoffe Berlin (BGR) wurden
einige Bohrproben entliehen. Diese Proben stam-
men aus Bohrungen, die in den 1920er Jahren im
damaligen Memel (heute Klaipèda) im nördlichen
Ostpreußen (heute Litauen) niedergebracht wur-
den. Die stratigraphische Deutung früherer Bear-
beiter für die so genannten „Purmallener Mergel“,
reichte von Perm (Rotliegend) bis Buntsandstein.
Die Untersuchung der liegenden Karbonate, ein-
schließlich der darin enthaltenden Fossilführung,
ergab nun eindeutig eine Datierung dieser in den
Zechstein 1. Diese als „Schaumkalk“ bezeich-
neten Gesteine lassen sich hinsichtlich ihrer Li-
thologie und Fossilführung direkt mit den Rand-
karbonaten am Ostrand der Rheinischen Masse
vergleichen, welche dem A1Ca (Karbonatfazies
des Anhydritknotenschiefers) zuzuordnen sind.
Demzufolge handelt es sich bei den hangen-
den, roten Purmallener Mergeln um Zechstein-
Salztone (rezessive Endphasen, wahrscheinlich
der ersten drei Zechstein-Folgen) (U. G
ebhardt
&
W. M
unk
).
Zu wissenschaftlichen Sammlungen und Präpa-
ration im Referat siehe Kap. 5.1.2.­
Forschungs- und Sammlungsreisen,
Exkursionen
Zur Dokumentation des Bohrprofils Quer-
furt 1/64 und eines Vergleichsaufschlusses in
Sachsen-Anhalt waren insgesamt acht Wochen
Aufenthalt im Bohrkernlager des Landesamtes
für Geologie und Bergbau Sachsen-Anhalt und
im Gelände bei Eisleben nötig (U. G
ebhardt
).
U. G
ebhardt
nahm an einer Tagesexkursion zum
Thema „Buntsandstein der Region“ und an einer
3-
tägigen Exkursion des Arbeitskreises Trias der
Stratigraphischen Subkommission Perm/Trias
Deutschlands teil.
Sonstige Tätigkeiten
Mit der Erarbeitung eines Ausstellungsmoduls
Meteoriten“ und „Frühgeschichte der Erde“ zur
Ergänzung der Ausstellung „Geologie am Oberr-
hein“ wurde begonnen (U. G
ebhardt
).
5.1.2
Referat Paläontologie und
Evolutionsforschung
Wissenschaftliche Schwerpunkte und Projekte
Rupelton „Frauenweiler“
Die wissenschaftlichen Grabungen in der Ton-
grube Unterfeld wurden weitergeführt (Leitung:
E. F
rey
,
W. M
unk
,
U. G
ebhardt
,
Dr. N
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Prof. J
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Mitarbeiter: A. und H.
Abbildung 29. Hoher
Besuch amTyndall-Glet-
scher: Prinz W
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Niederlande und Prin-
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besichtig­ten
unsere Grabungen im
Torres del Paine Na­
tionalpark, Südchile. –
Foto: E. F
rey
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