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S
chütz
:
Vegetation des Rhein-Altwassers im Salmengrund
31
Ergebnisse
Flora
Die Flora des Salmengrundes setzt sich fast
ausschließlich aus Arten feuchter bis nasser
Standorte zusammen und ist besonders mit
Blick auf die Wasserpflanzen bemerkenswert.
Von den insgesamt zwischen 2005 und 2009
in der Vegetation des Salmengrundes vorkom-
menden 124 Arten wurden 36 Arten submers
wachsend angetroffen (Tab.1). Drei weitere
submerse Arten werden von zwei früheren Kar-
tierungen berichtet. Von diesen insgesamt 39
Arten sind 29 echte Hydrophyten, während 10
Arten ihren Schwerpunkt in der Wasserwech-
selzone haben. Die in den fünf Untersuchungs-
jahren ermittelten Artenzahlen schwanken zwi-
schen 19 und 24, wobei ein Wert von 22 Arten
am häufigsten auftritt.
Von diesen 29 Arten sind sieben Armleuchteral-
gen, 22 gehören zu den Höheren Wasserpflan-
zen. Viele Arten waren selten und traten nur un-
beständig auf. Außer den Helophyten Butomus
umbellatus, Alisma plantago-aquatica und Spar-
ganium emersum waren dies Armleuchteralgen,
die in der Vegetation seit 2005 nur sehr vereinzelt
und meist nur in einem Jahr auftraten. Einzige
Ausnahme ist die für alle Untersuchungsjahre
angegebene Chara globularis, die stets mit meh-
reren Hundert Exemplaren vertreten war.Von der
2001
noch als „häufig“ angegebenen Tolypella
prolifera wurde 2006 nur ein einziges, kümmer-
liches Exemplar im Flachwasser des grundwas-
serbeeinflussten Abschnitts 3 gefunden, ebenso
von Chara aspera. Nitella mucronata wird nur
für 1995 angegeben, Chara contraria fand sich
2009
in geringer Zahl an der Mündung des Ver-
bindungsgrabens zum nördlich angrenzenden
Altarm.
Sehr unstet war auch das Auftreten vieler Lem-
niden (Wasserlinsen). Azolla filiculoides trat nur
2001
und 2007 auf, Lemna gibba blieb seit dem
Erstfund 2005 auf einen wassergefüllten Kolk im
Südteil beschränkt und fehlte seit 2008. ­Lemna
trisulca wird nur für 2001 als „häufig“ und für
2005
als „selten“ angegeben. Lemna minuta und
­
L. ­turionifera, die weder von S
chiel
&
H
unger
(2001)
noch von F
ritz
&
T
remp
(1997)
genannt
werden, waren nicht in allen Jahren zwischen
2005
und 2009 nachzuweisen, was nur zum Teil
an der schwierigen Unterscheidbarkeit zu Lem-
na minor liegen kann. In allen Jahren vorhanden
waren Lemna minor und Spirodela polyrhiza. Die
starken saisonalen Schwankungen der Häufig-
keit von Wasserlinsen lassen sich im Salmen-
grund mit der Wasserführung und Strömung in
Verbindung bringen. 2007 waren im Mai nach re-
lativ hohen Wasserständen nur Einzelexemplare
von Lemna minor vorhanden, bei einem zweiten
Besuch im Spätsommer bildeten bei niedrigen
Wasserständen Spirodela polyrhiza, Lemna
minor, L. minuta, L. turionifera und Azolla filicu-
loides größere Teppiche im Abschnitt 4. Lemna
gibba fand sich bis 2007 in einem stets wasser-
gefüllten, dicht von mehreren Arten Wasserlin-
sen bedeckten Kolk in Abschnitt 1.
Tabelle 1. Liste der im Altwasser „Salmengrund“ nachgewiesenen submers wachsenden Arten: 1995 aus F
ritz
&
T
remp
(1997), 2001
aus S
chiel
&
H
unger
(2001), 2005
bis 2009 S
chütz
.
Häufigkeitsangaben für 2001: e = Einzel-
pflanzen, w = wenige (< 50 Individuen), h = häufig (50 – 1000 Individuen), sh = sehr häufig (> 1000 Individuen);
Häufigkeitsangaben für 1995 und 2005 bis 2009: 1 – sehr selten, 2 – selten/spärlich, 3 – zerstreut, 4 – häufig, 5 –
sehr häufig, massenhaft. k.A. – keine Angabe, ? – Angabe unsicher.
1995
2001
2005
2006
2007
2008
2009
Grünalgen
Cladophora rivularis
1
sh
sh
sh
sh
sh
sh
Enteromorpha intestinalis
5
sh
h
h
h
h
w
Hydrodyction reticulatum
5
sh
sh
h
h
h
w
Armleuchteralgen
Chara aspera
.
.
.
1
.
.
.
Chara contraria
.
.
.
.
.
.
1
Chara globularis
2
e
2
1
1
1
1
Chara vulgaris
.
.
.
.
1
1
1
Nitella mucronata
1
w
.
.
.
.
.
Tolypella prolifera
1
h
.
1
.
.
.