Naturwissenschaftlicher Verein
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zung zur Ausstellung „Geologie am Oberrhein“
im Naturkundemuseum Karlsruhe.
8.
Juni 2010
Dreidimensionale Visualisierung kleiner
Käfer mit dem Synchrotron des Forschungs-
zentrums Karlsruhe (ANKA)
Vortrag von Dipl.-Biol. T
homas van de
K
amp
(
Natur-
kundemuseum Karlsruhe)
Die indonesische Rüsselkäfergattung Trigono-
pterus zeichnet sich durch ein sehr hartes Au-
ßenskelett und einen nur bei ihr vorkommenden
Verriegelungsmechanismus der Hinterbeine aus.
Er dient vermutlich dem Schutz der Tiere, die
verriegelt kleinen Pflanzensamen gleichen. Die
Gattung ist extrem artenreich, was in der Biologie
als erfolgreich gilt. Für die Forscher sind deshalb
die morphologischen und anatomischen Details
interessant. Der Verriegelungsmechanismus ist
einzigartig im Tierreich. Die nur etwa drei Milli-
meter großen Tiere sind deshalb äußerst schwer
zu präparieren und lassen sich daher mit klas-
sischen Methoden kaum untersuchen. Mit Hilfe
der modernen Synchrotron-basierten Mikro-
computertomographie ist es in Zusammenarbeit
mit Wissenschaftlern des ANKA am Karlsruher
Forschungszentrum gelungen, ein interaktives
digitales 3D-Modell eines solchen Käfers zu kon-
struieren.
Die Synchrotronstrahlungsquelle ANKA, die sich
auf dem so genannten „Campus Nord“, dem Ge-
lände des Forschungszentrums Karlsruhe, be-
findet, erzeugt Synchrotronlicht für Wissenschaft
und Technik. Das Licht wird von Elektronen er-
zeugt, die annähernd auf Lichtgeschwindigkeit
beschleunigt werden, wenn sie ein Magnetfeld
passieren. Die wesentlichen Vorteile im Vergleich
zu konventionellen Lichtquellen liegen in der ho-
hen Intensität und dem weiten Spektralbereich
von harten Röntgenstrahlen über den UV- und
die sichtbaren Bereiche bis hin zum fernen Infra-
rot. ANKA ist eine von nur 40 derartigen Anlagen
weltweit.
11.
Juni 2010
Nachtschmetterlinge im Rheinwald
Kooperation mit dem Naturschutzzentrum Rap-
penwört („NachtAktiv – Expedition in die Auen“)
Führung von Dr. R
obert
T
rusch
(
Naturkundemu-
seum Karlsruhe)
Bei einem so genannten „Lichtfang“, so die Be-
zeichnung der Forscher für das nächtliche An
locken von Insekten mit Licht, konnten Sie in die-
ser Frühlingsnacht mit dabei sein. Dazu bauten
wir direkt am Naturschutzzentrum einen Leucht-
platz auf und lockten die Falter mit speziellem
Licht an. Fragen wie: „Warum fliegen die Nacht-
falter zum Licht?“, „Welche Nachtschmetterlinge
werden kommen?“, „Ist die Nachtfalterfauna des
Auenwaldes noch intakt?“ wurden beantwortet.
So erfuhren die Teilnehmer mehr über die Le-
bensweise und die Ansprüche der Schmetter-
linge und wie die Falter besser geschützt werden
können.
5.
September 2010
Weißer Steinbruch Pfaffenhofen
Geologische Exkursion mit Dr. M
atthias
G
eyer
(
Geotourist Freiburg, Kooperationsveranstal-
tung)
Im Weißen Steinbruch wurde Stubensandstein
als Baumaterial abgebaut. Dieser Sandstein der
Keuperzeit ist in weiten Teilen Nordwürttembergs
verbreitet und seit dem Mittelalter ein bedeu-
tender Baustoff für Kirchen, Rathäuser usw. Das
leicht zu Sand zu vermahlende Gestein wurde
auch bei der Mörtelherstellung sowie als Streu-
und Scheuersand für Straßen oder die Holzbö-
den der Wohnstuben (Name!) genutzt. Der Stu-
bensandstein enthält lokal geringe Mengen an
Gold, wobei die Ausbeute für einen wirtschaft-
lichen Abbau zu gering war. Ein Landschaftspa-
norama rundete die Exkursion ab.
21.
September 2010
Farben und Formen – Verborgene
Schönheiten im brasilianischen Urwald
Vortrag von Dr. P
etra
S
chmidt
(
Naturkundemuse-
um Karlsruhe)
Der brasilianische Küstenregenwald, die Mata
Atlântica, gehört aufgrund seiner außergewöhn-
lichen Artenvielfalt zu den fünf wichtigsten Bio-
diversitäts-Hotspots unserer Erde. Er erstreckt
sich über eine Länge von 3.500 Kilometern ent-
lang der Küste und unterschiedlich weit ins Lan-
desinnere. 1992 wurde der Atlantische Regen-
wald aufgrund seiner hohen Artenvielfalt sowie
seiner landschaftlichen Schönheit von der UN-
ESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Dr. P
etra
S
chmidt
arbeitet seit mehreren Jahren in dieser
Region, zusammen mit anderen Wissenschaft-
lern des Staatlichen Museums für Naturkunde
Karlsruhe sowie Kollegen verschiedener brasili-
anischer Institutionen. – Sie konnten sich entfüh-
ren lassen in eine Welt, die auf den ersten Blick
nur grün erscheint, aber bei näherem Betrachten
wunderschöne Formen und Farben seiner Flora
und Fauna offenbart.