86
carolinea, 69
(2011)
sind dort vermutlich an Nadelbaumwälder gebun-
den, wie Psilota atra, Brachyopa vittata, Cheilosia
morio und Dasysyrphus friuliensis. Andere cha-
rakteristische Arten der Gehölze und Wälder sind
Brachypalpus chrysites, Cheilosia impressa, Chei-
losia variabilis, Eriozona syrphoides, Leucozona
lucorum, Melangyna quadrimaculata, Meliscaeva
cinctella, Pipiza bimaculata, Pipiza fenestrata, Pi-
piza quadrimaculata und Temnostoma vespiforme.
Auch die Arten der Gattung Sphegina halten sich
überwiegend im Schatten von Gehölzen auf und
fliegen gerne in Quellfluren der lichten Wälder. Als
Arten der Gehölze können auch Spilomyia ma-
nicata und Hammerschmidtia ferruginea gelten.
Bei der genaueren Untersuchung der Schwebflie-
genfauna der Wälder der Vogesen sind noch viele
weitere Arten zu erwarten.
7
Vergleiche mit dem Schwarzwald
Die bislang erhobenen Daten genügen nicht,
um die Schwebfliegenfauna von Schwarzwald
und Vogesen in vollem Umfang vergleichen zu
können. Die beiden durch den Rheingraben
getrennten Mittelgebirge weisen viele Ähnlich-
keiten auf. Die meisten Arten kommen in beiden
Gebirgen gleichermaßen vor. Die Besiedlung
durch Schwebfliegen ist in einigen Punkten un-
terschiedlich:
Glazialrelikte und nur in höheren Lagen der Ge-
birge vorkommende Arten wie Arctophila bombi-
formis, Cheilosia faucis, Cheilosia himanthopus,
Cheilosia rhynchops, Eristalis jugorum, Eristalis
rupium, Sphaerophoria bankowskae und Xylo-
ta jakutorum sind in beiden Gebieten vorhanden.
Arcophila bombiformis scheint dabei im Schwarz-
wald nach eigenen Beobachtungen wesentlich
häufiger zu beobachten sein als in den Vogesen.
Es gibt in den Vogesen Arten, die im Schwarz-
wald fehlen. Dazu gehört das Vorkommen von
Merodon flavus, die als phytophage Art von dem
Vorkommen der westeuropäisch verbreiteten
Narcissus pseudonarcissus abhängig ist, aber
auch das Vorkommen von seltenen Arten wie
Hammerschmidtia ferruginea und Platycheirus
perpallidus. Im Schwarzwald kommen hingegen
Arten vor, die bislang in den Vogesen vergeblich
gesucht wurden, wie beispielsweise Eristalis
cryptarum (vgl. T
reiber
1992
c), obwohl die Bio-
tope sehr geeignet erscheinen.
In den Vogesen kommen Arten vor, die in Baden-
Württemberg in wärmebegünstigten Biotopen
gefunden wurden. Merodon avidus besiedelt bei-
spielsweise in Deutschland warme Weinbergs
lagen, während die Art in den Vogesen fast bis
in die Gipfellagen vorkommt und erstaunlich
häufig ist. Auch der Fund von Merodon nigritar-
sis ist ähnlich gelagert – in den Vogesen in den
hohen Lagen, im Baden-Württemberg bisher nur
aus dem Kaiserstuhl von Trockenrasen an Wein-
bergsrändern bekannt. H
ügin
(2007)
beschreibt
dieses Phänomen der Häufung von Wärmezei-
gern in den Vogesen auch für Pflanzenarten. Die
Gründe für diese Unterschiede sind edaphischer,
kultur- und arealgeografischer Natur und werden
bei H
ügin
(2007)
diskutiert.
Dank
Gedankt wird der Verwaltung des Parc naturel régional
des Ballons des Vosges, insbesondere F
abien
D
upont
und J
ean
M
arie
H
enry
,
die diese Untersuchung ermög-
licht und unterstützt haben. Besonderer Dank gebührt
D
ieter
D
oczkal
und K
laus
R
ennwald
für die Bestimmung
eines Großteils des Sammlungsmaterials.
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