P
lieninger
:
Vier neue Rubus-Arten aus Baden-Württemberg
15
4.3
Verwechslungsmöglichkeiten
Die Art ist in Ihrem Verbreitungsgebiet v.a. mit
Rubus grossus H.E. W
eber
zu verwechseln. Sie
unterscheidet sich aber durch die lebhaft gelb-
grüne (nicht dunkelgrüne) Färbung der deutlich
schärfer gesägten Blätter, die außerdem ober-
seits ± dicht behaart (nicht ± kahl) und unterseits
durch dichten Besatz mit Sternhaaren grau- bis
weißfilzig sind. Außerdem sind ihre Blütenstände
durch längere Seitenäste und Blütenstiele deut-
lich lockerer als bei R. grossus. Noch ähnlicher ist
der allerdings im bisher bekannten Verbreitungs-
gebiet des Rubus histrionicus nicht nachgewie-
sene Rubus wahlbergii A
rrhenius
.
Dieser unter-
scheidet sich durch oberseits ± kahle Blätter,
eine lockerere Filzbehaarung der Blattunterseite
und durch dickere, an der Basis rötliche Stacheln
im Blütenstand.
Von weitem könnte man die Art auch mit Rubus
scabrosus P.J. M
üller
verwechseln. Bei beiden
Arten sind Blattform und -farbe sowie die Serra-
tur sehr ähnlich. Rubus scabrosus besitzt aber ±
zahlreiche Stieldrüsen am Schössling und v. a.
auch im Blütenstand.
Der oben neu beschriebene Rubus appropinqua
tus unterscheidet sich durch die eher matt grüne
Blattfärbung der unterseits nur schwach stern-
haarigen und länger bespitzten Blätter. Auch der
schwächer bestachelte und spärlicher behaarte
Schössling weicht ab.
Im östlichen Kraichgau treten lokal ähnliche, aber
in Einzelmerkmalen wie der Serratur, der Blatt-
färbung und auch der Bestachelung von Rubus
histrionicus abweichende Pflanzen auf.
4.4
Verbreitung und Ökologie
Das bekannte Verbreitungsgebiet reicht vom
zentralen Kraichgau im Westen über Strom- und
Heuchelberg bis an den Rand der Löwensteiner
Berge im Osten. Die Sippe scheint die höher
gelegenen collinen Lagen auf Keuper zu bevor-
zugen und fehlt wahrscheinlich deshalb im öst-
lichen Kraichgau ebenso wie im Neckarbecken
weitgehend.
Als mäßig thamnophile Art wächst sie vor allem
in Feldhecken und an besonnten Waldrändern,
selten auch an breiten, offenen Waldwegen auf
basenreichen, aber meist kalkarmen Böden.
4.5
Nachweise
6719/34
N Weiler, E “Reut”, Brombeer-Gestrüpp
W Str. in Kurve N TP 225.7, 20.06.2004, P
lienin
-
ger
5417 (
Pl) – 6720/12 W Hüffenhardt, N “Hüt-
tigsmühle”, Waldsaum, 03.08.2001, P
lieninger
4621 (
Pl) – 6818/12 N Odenheim, “Boschelter”,
Waldsaum N Reitanlage, 20.06.2004, P
lienin
-
ger
5391
a (Pl) – 6818/22 S Eichelberg, E “Häl-
denbusch”, wenig E der K 3518 in Waldsaum,
09.07.2000,
P
lieninger
4227 (
Pl) – 6818/22 NW
Elsenz, N “Hatzloch”, an Waldweg ca. 50 m N
Waldrand, 28.06.1996, P
lieninger
2609 (
Pl) –
6818/41
W Landshausen, W-Rand “Seitrich”,
an Graben vor Waldsaum S Waldspielplatz,
02.07.2006,
P
lieninger
5830 (
Pl) – 6818/42 W
Rohrbach a.G., N “Heigern”, an Böschung direkt
N kleinem Feldgehölz, 03.07.1996, P
lieninger
2606 (
Pl) – 6819/13 SE Elsenz, NW-Rand “Bir-
kenwald” in Waldsaum, 09.07.2000, P
lieninger
4229 (
Pl) – 6820/11 W Massenbachhausen,
“
Eichwald”, an Waldweg nach SE, 16.07.2000,
P
lieninger
(
Pl-K) – 6820/33 SE Neipperg, W-Teil
“
Johlsberg”, Hangkante zwischen Wäldchen und
Felsband, 11.07.2006, P
lieninger
5877 (
Pl) –
6822/33
W Hößlinsülz, W “Spitalberg” bei Kreu-
zung mit “Römerweg”, SE-Seite, 10.06.2007,
P
lieninger
(
Pl-K) – 6918/11 N Büchig, “Loch”,
Waldsaum SW Straße, 03.07.2005, P
lieninger
5640
Typus! (KR, STU) – 6918/22 SE Flehingen,
“
Großer Wald”, SE-Teil, an Waldweg von Str.
nach N, 03.08.2008, P
lieninger
(
Pl-K) – 6918/23
S Bauerbach, “Eichberg”, an der K 3505, E-Seite
> 100 m S Bahntrasse, 08.08.2004, P
lienin
-
ger
5410 (
Pl) – 6918/24 SE Oberderdingen, N
“
Kupferhaldenkopf”, auf Schlagfläche ca. 100
m S Parkplatz, 02.09.2007, P
lieninger
(
Pl-K) –
6919/13
NE Sternenfels, SE-Rand “Langrain”,
E-Rand Erddeponie “Seelach”, 06.06.2008, P
li
-
eninger
(
Pl -K) – 6919/22 SW Kleingartach, E-
Teil “Sazenberg”, an Böschung ca. 100 m SE
Sportplatz, 04.07.1999, P
lieninger
3807 (
Pl)
– 6919/22
SE Kleingartach, S-Rand “Eichwald”
in Waldsaum, P
lieninger
6419
b (Pl) – 6919/31
S Sternenfels, “Sandberg”, Abbruchkante
Schilfsandstein, 27.06.1999, P
lieninger
(
Pl -K)
– 6919/41
NE Häfnerhaslach, “Mittlerer Berg”,
SE Sportplatz in Saum, 27.06.1999, P
lieninger
3764 (
Pl) – 6919/43 E Häfnerhaslach, S “Unterer
Berg”, Parkplatz bei Gehöft, 24.06.2001, P
lie
-
ninger
4620 (
Pl) – 6921/12 SE Flein, “Durstla-
che”, S “Frankelbach”, wenig W Str. an Waldweg,
06.09.2004,
P
lieninger
5559 (
Pl) – 6921/12 E
Talheim, Mitte “Nonnenkapfenhart”, Schlagfläche
Mitte Nordteil, 15.08.2004, P
lieninger
5564 (
Pl) –
6921/22
N Unterheinriet, “Flohberg”, S-Rand an
unbef. Waldweg wenig N Ortsrand, 20.08.2006,
P
lieninger
(
Pl -K) – 6921/33 S Ottmarsheim,
S-Rand “Buchholz”, in Waldsaum, 01.70.2001,
P
lie
ninger
4622 (
Pl) – 6922/11 W Vorhof, “Knol-