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carolinea, 69
(2011)
elliptisch oder fast rundlich, von der breites-
ten Stelle, die stets oberhalb von ca. 25 % der
Blattlänge liegt, oft breit dreieckig verschmälert,
manchmal auch bogig verschmälert, aber mit
stets sehr kurzer (nur bis 5 mm lang) und kaum
abgesetzter Spitze. Serratur 1,5-2(3) mm tief,
schwach periodisch, Zähne stumpf dreieckig bis
halbkreisförmig, breiter als lang, mit kurzem, auf-
gesetztem Knorpelspitzchen.
Mittlere Seitenblättchen 2-5 mm lang gestielt, mit
um 1-4 mm asymmetrischer (“ulmenartig schie-
fer”) Basis.
Untere Seitenblättchen sitzend, aus keilförmiger
Basis breit verkehrt-eiförmig, immer deutlich kür-
zer als der Blattstiel, Verhältnis Länge Blättchen :
Länge Blattstiel 48-90 %.
Blattstiel ± büschelhaarig, mit (6)10-15(20) ge-
neigten bis hakig gekrümmten, (1,5)2-2,5(3) mm
langen Stacheln. Nebenblätter breit lanzettlich,
selten unter 2 mm, oft über 3 mm breit, fast ohne
Sitzdrüsen, vor allem am Rand zottig behaart.
Blütenstand schwach pyramidal, oft umfangreich,
bis mindestens etwa 5 cm unterhalb der Spitze
blattlos, (1)-3-zählig, mit elliptischen bis (häufi-
ger) aus keilförmiger Basis verkehrt-eiförmigen
Endblättchen.
Blütenstandsachse meist schwach knickig, dicht
stern- und büschelhaarig, ohne Stiel- oder Sitz-
drüsen, mit bis zu 10 geraden, 2-4 mm langen
Stacheln pro 5 cm.
Unterste Blütenstandsäste meist scheinbar trau-
big, meist länger als die Blattstiele ihrer Tragblät-
ter, manchmal eine sekundäre, stärker verzweigte
Infloreszenz bildend, über den Laubblättern folgt
ein oft sehr dichtblütiger ± zylindrischer Abschnitt,
mit meist bereits nahe der Basis verzweigten Blü-
tenstandsästen, oft ergänzt durch sekundäre Sei-
tenäste aus der Blattachsel (“büschelig”).
Blütenstiele spitzwinklig abzweigend, (5)10-
15
mm lang, durch Sternhaare dicht weißfilzig,
längere Büschelhaare spärlich, mit (2)5-10,
meist geraden, 1-1,5(-2) mm langen, mäßig dün-
nen, gelblichen Stacheln.
Kelchblätter eiförmig bis breit dreieckig, mit
meist wenig verlängerter Spitze, beiderseits
dicht weißfilzig, ohne Stacheln, Stieldrüsen oder
erkennbare Sitzdrüsen, nach dem Verblühen lo-
cker zurückgeschlagen, später manchmal wieder
etwas aufgerichtet, dann abstehend bis (selten)
aufrecht.
Staubblätter wenig kürzer bis wenig länger als die
gelblichen Griffel, Filamente weiß, Antheren kahl.
Kronblätter (getrocknet) gelblich-weiß, bis ca.
8-9
mm x 4,5-5,5 mm groß, elliptisch bis obovat,
Basis breit keilförmig, in kurzen (ca. 1 mm), aber
deutlichen Nagel zusammengezogen, Spitze ab-
gerundet, ganzrandig, Rand kahl, Fläche wenig
behaart.
Fruchtknoten kahl, Fruchtboden kahl bis höchs-
tens spärlich behaart. Fruchtansatz mäßig bis gut.
Etymologie:
Der Name spielt auf die durch die relativ zum
Blattstiel geringe Länge der unteren Seitenblätt-
chen weit vom Stängel abgerückt erscheinenden
Blätter an (lat.: “remotus”, dt. entfernt; lat. “-foli-
us”: adjektivische Bildung zu “folium”: Blatt, nur
in zusammengesetzten Wörtern verwendet, also
auf dt. “-blättrig” oder “-beblättert”). Auf Deutsch
lässt sich der Name mit “Entferntblättrige Hasel-
blattbrombeere” übersetzen.
6.3
Verwechslungsmöglichkeiten
Die ähnlichste Art ist Rubus rhombicus H. E. W
e
-
ber
,
vom Verfasser wurden die beiden Sippen
anfangs gelegentlich verwechselt. Lebend fallen
an Rubus remotifolius die eher lebhaft gelbgrüne
–
statt wie bei Rubus rhombicus graugrüne –
Blattfarbe und die im Vergleich weichere, dickli-
che Konsistenz der Blätter auf. Alle Teilblättchen
sind im Verhältnis zu denen von Rubus rhombi
cus breiter und kürzer bespitzt, die Serratur ist
stumpfer und weniger tief eingeschnitten. Die
Endblättchen sind meist relativ länger gestielt,
die unteren Seitenblättchen im Verhältnis zum
Blattstiel kürzer. Die breiteren Nebenblätter und
der meist zur Spitze hin kaum verschmälerte Blü-
tenstand sind ebenfalls kennzeichnend.
Die Arten der Rubus dethardingii-Gruppe (hier
berücksichtigt: R. curvaciculatus, R. dethardin
gii und R. orthostachyoides) unterscheiden sich
durch schwächere Bestachelung, einen deutli-
cher gefurchten Schössling und basal viel brei-
tere, tief herzförmig ausgerandete Endblättchen.
Rubus fasciculatus P. J. M
üller
unterscheidet
sich u. a. durch die abweichende Bestachelung
und die viel geringere Behaarung der Blattunter-
seiten, lebend auch durch die konvexe Blatthal-
tung (siehe oben).
Rubus lictorum (siehe oben) ist ebenfalls anders
bestachelt und unterscheidet sich überdies meist
deutlich in der Blattform und der Behaarung der
Blattunterseiten. Außerdem ist der Blütenstand
gänzlich anders aufgebaut.
Rubus leucophaeus P. J. M
üller
unterscheidet
sich außer durch die meist abweichende, ellipti-
sche Blattform leicht durch die viel feinere Ser-
ratur, die aufgesetzte Blattspitze, die Behaarung