82
carolinea, 69
(2011)
Biotop: Die nur in den Alpen und hohen Mittel-
gebirgen vorkommende Art wurde in mit Salix
aurita bestandenen Quellmooren gefunden. Die
Tiere bei Oberlauchen (29, 30) saßen auf blü-
henden Weiden.
Cheilosia gigantea (Z
etterstedt
, 1838)
Funde: 28 Soulzeren, Forlet 17.06.2006, 1 W; 32
Grand Ballon Ferme du Ballon 11.05.2008, 1 M
Biotop: Die an Rumex obtusifolius als Larve le-
bende Art wurde in zwei hochgelegenen, bewei-
deten Gebieten gefunden, die nicht voll windex-
poniert sind. Die Rinder lagern an bestimmten
Stellen, so dass hier nährstoffreiche Störstellen
in der Vegetation entstehen, die das Vorkommen
von Rumex begünstigen.
Cheilosia subpictipennis (C
laussen
, 1998)
Funde: 4 Orbey, Hautes Huttes 20.05.2005, 1 W;
37
Bass sur le Rupt, Menufosse 04.05.2006, 1 W
Biotop: Die Art wurde auf mageren, etwas tro-
ckenen, besonnten und windgeschützten Berg-
wiesen gefunden, die dicht mit Meum atha-
manticum bestanden sind. Die Larven der Art
entwickeln sich phytophag in der Pflanze (D
ocz
-
kal
et al. 2001).
Cheilosia uviformis (B
ecker
, 1894)
Funde: 35 Orbey, Surcenord tourbière 19.05.
2010, 1
W
Biotop: Die seltene Art wurde in einem von Caltha
palustris dominierten Quellmoor gefunden.
Dasysyrphus spec.
Funde: 16 Les Trois Fours 25.05.2003, 1 W; 32
Soulz, Ferme du Ballon 11.05.2008, 1 W
Biotop: Die von D. D
oczkal
noch nicht offiziell be-
schriebene neue Art aus der venustus-Gruppe
wurde auf Caltha palustris in einem dicht von
Weiden und einzelnen Bäumen bestandenen be-
weideten Quellmoor (32) bzw. im Umfeld eines
Moors mit einem Quellbach und blühenden Be-
ständen von Caltha palustris gefunden.
Hammerschmidtia ferruginea (F
allén
, 1817)
Funde: 35 Orbey, Surcenord tourbière, 23.06.2010,
1
M. Aus Frankreich ist die Art nur von einem Dé-
partement (Nord 59) historisch bekannt (S
arthou
et al. 2010), es handelt sich um den einzigen ak-
tuellen Fund der Art. Auch in Baden-Württemberg
ist die Art das letzte Mal 1915 gefunden wurden
(
D
oczkal
et al. 2001) und gilt als ausgestorben.
Biotop: Die äußerst seltene Art wurde im Über-
gangsbereich von lichten Beständen mit Salix
aurita und Betula pendula zu Quellmooren in der
Hochstaudenvegetation sitzend gefunden. Die
Larve wurde unter der Rinde frisch gefallener
Zitterpappeln (Populus tremula) gefunden (R
o
-
theray
1991,
R
otheray
et al. 2009). Zitterpappeln
kommen im Gebiet ebenfalls vor.
Merodon avidus (R
ossi
, 1790)
Funde: 1, 3, 6, 7, 8, 10, 12, 15, 18, 24, 28, 29, 33,
34, 35.
Die genauen Daten werden hier aufgrund
der großen Zahl nicht aufgeführt. Die Art fliegt
von Mitte Mai bis Ende Juni.
Biotop: Die Art ist in vielen Gebieten der Voge-
sen häufig und besiedelt insbesondere magere
Borstgrasrasen (Violo-Nardetum), trockene Wei-
den im Übergang zu mageren Bergwiesen, Flü-
gelginster-Magerrasen des Violion caninae und
Borstgrasrasen in der Nähe von Quellmooren.
Dabei werden besonders niedrigwüchsige Ve-
getationsflächen bevorzugt, aber nicht unbedingt
die mikroklimatisch trockensten und heißesten
Flächen. Die Tiere fliegen dicht über dem Bo-
den durch die Vegetation. In welcher Pflanze
sich die Art als Larve entwickelt ist unbekannt.
Muscari kommt nicht vor als bereits bekannte
Eiablagepflanze, Narcissus ist in den Gebieten
meist nicht vorhanden. Es wird vermutet, dass
noch weitere Zwiebeln ausbildene Pflanzenarten
in Frage kommen. In den Vogesen könnten auch
die dort stellenweise häufigen Orchideen-Arten
(
v.a. Dactylorhiza) als Entwicklungspflanzen für
die phytophagen Larven dienen. Genauere Beo-
bachtungen sind hier erforderlich.
Merodon flavus (S
ack
, 1913)
Funde: 1 Bonhomme, Cap. St. Claire 24.06.2005,
2
M, 1W; 29 Markstein, Oberlauchen 16.07.2006,
1
M; 30 Zone humide Steinlebach-Oberlauchen
05.07.2008
Biotop: Beweidete Borstgrasrasen mit Beständen
von Narcissus peudonarcissus. Die Larven der
phytophagen Art ernähren sich in den Pflanzen.
Am 24.6.05 wurde beobachtet, wie ein Weibchen
in bereits abgeblühte Pflanzen von Narcissus
entlang der Blätter bis an den Grund kroch und
den Ovipositor ausstreckte. Die Eiablage selbst
konnte nicht direkt beobachtet werden. Die Art
dürfte in den Vogesen verbreiteter im direkten
Umfeld der Bestände von Narcissus peudonar-
cissus sein, die Individuenzahl ist jedoch gering.
Merodon nigritarsis (R
ondani
, 1845)
Funde: 7 Linthal, Obersengern 17.06.2005, 1 M;
34
Orbey, Surcenord 12.06.2003, 1 M