S
chmidt
et al.: Badische Schlupfwespenfauna 10
59
rov
1986 und Literaturzitate in Y
u
& H
orstmann
1997).
-)*
Stenomacrus vafer (H
olmgren
, 1858)
Wohl zu streichen sind:
2
((
, 19. und 26.10.84 Bechtaler Wald bei Weis-
weil, H (mit „?“ H
ilpert
1989).
1
(
, 16.-23.09.85 Hochschwarzwald, Feldberg,
H, mit zusätzlichem Etikett: „nicht vafer, denn
Schläfen beim Typus verengt“.
1616) Symplecis bicingulata (G
ravenhorst
,
1829)
1
(
, 12.07.-08.08.2003 Malsch, Pappelforst, MF,
D
oczkal
, S.
3 Faunenvergleich
In einer so umfangreichen Tiergruppe wie den
Ichneumoniden mit vermutlich etwa 4.000
in Deutschland vorkommenden Arten ist der
Bearbeitungsstand sehr unterschiedlich. Die
schwierigsten und/oder uns am wenigsten ver-
trauten Unterfamilien haben wir bis zuletzt „auf-
gehoben“. Für die Mesochorinae und die Tribus
Helictini der Orthocentrinae war in der Samm-
lung H
ilpert
von den inzwischen verstorbenen
Spezialisten S
chwenke
und
van
R
ossem
deter-
miniertes recht umfangreiches Vergleichsmate-
rial. Bei den Orthocentrini dagegen waren wir
ganz auf die wenigen Bestimmungsversuche
von H
ilpert
und auf eigene Bemühungen an-
gewiesen.
Für die besonders in feuchten, schattigen Bi-
otopen häufigen Orthocentrinae fehlt in Mit-
teleuropa seit etwa 20 Jahren ein Spezialist.
Für die Gattungen Neurateles, Orthocentrus,
Plectiscus und Stenomacrus der Orthocent-
rini ist uns in der ganzen Westpaläarktis kein
aktueller Bearbeiter bekannt. Das macht eine
seriöse faunistische Erfassung sehr schwierig.
Wir haben die Orthocentrini dennoch in unsere
Arbeit aufgenommen, da immerhin die „vorläu-
figen“ Revisionen und Bestimmungstabellen
von A
ubert
(1978 und 1981) vorliegen. So kön-
nen spätere Bearbeiter wenigstens auf den Teil
des badischen Museums- und Sammlungsma-
terials gezielt zurückgreifen, der in diesen Ta-
bellen zu den von uns bestimmten Arten führt.
Eine Ausnahme unter den Orthocentrini bilden
die sechs europäischen Arten der Gattung Pi-
crostigeus. Sie wurden von H
orstmann
(1994)
revidiert.
Von den Unterfamilien der Cylloceriinae, Me-
sochorinae, Ophioninae und Orthocentrinae
wurden 127 Arten in Baden festgestellt. Das
entspricht etwa 36,7 % der bisher aus Deutsch-
land bekannten Arten. Sieben Arten sind neu
für die Fauna Deutschlands: Ophion brevicornis
M
orley
, 1915, Ophion perkinsi B
rock
, 1982,
Eusterinx inaequalis
van
R
ossem
, 1981, Neura-
teles compressus (T
homson
, 1897), Neurateles
falcatus (T
homson
, 1897), Orthocentrus hirsu-
tor A
ubert
, 1969, Stenomacrus deletus (T
hom
-
son
, 1897) und Stenomacrus ungula (T
homson
,
1897). Eine Art, Ophion costatus R
atzeburg
,
1848, fehlt im Verzeichnis der deutschen Arten
von H
orstmann
(2001). Von drei Arten der Gat-
tung Ophion konnten durch Zucht Wirte ermittelt
werden.
Der Vergleich mit den Faunenlisten von Fran-
ken, Nordwestdeutschland und Deutschland
wird in Tabelle 1 abgeschlossen. Aus den 34
in Deutschland nachgewiesenen Unterfamilien
der Ichneumonidae wurden in Baden bisher
1616 Arten festgestellt. Insgesamt wurden in
unserer Ichneumonidenfauna Badens 48 für
die Fauna Deutschlands neue Arten gemeldet.
Durch Revisionen und Neubeschreibungen,
aber auch durch einzelne Verluste durch Kor-
rekturen, ist die Summe der in Deutschland
nachgewiesenen Ichneumoniden-Arten seit
H
orstmann
(2001) um mindestens 53 weitere
Arten auf 3.433 angestiegen. Die tatsächliche
Artenzahl in Deutschland dürfte nach H
orst
-
mann
(2002a) bei etwa 4.000 liegen. Bei seiner
Kalkulation schätzt H
orstmann
(in Y
u
& H
orst
-
mann
1997: 8) den Anteil der Fehldeterminati-
onen in faunistischen Arbeiten auf 10-20 %, bei
Wirt-Parasit-Beziehungen sogar auf 20-40 %.
Wir haben uns redlich bemüht, uns möglichst
nahe an den unteren Grenzen zu bewegen und
immer angegeben, wer für die Determinati-
onen verantwortlich ist: Die Ichneumoniden der
Sammlung I. W
all
wurden von M. R
iedel
, alle
übrigen Ichneumoniden wurden, soweit nichts
anderes vermerkt ist, von K. S
chmidt
determi-
niert oder überprüft, wobei die coll. H. H
ilpert
in SMNK als „Lehrsammlung“ diente. Einige
weitere für Deutschland neue Arten aus der
Sammlung W
all
werden R
iedel
und W
all
dem-
nächst publizieren.
M. R
iedel
fand in der Sammlung W
all
außerdem
etwa 150 für Baden neue Arten. Diese, zahl-
reiche Ergänzungen und einige Verbesserungen
zu unseren früheren Arbeiten wollen wir dem-
nächst nachtragen.