Carolinea 73

A ly & N eugebauer : Naturschutzgebiet Brombacher Tal 149 des gefährdeten Dunklen Wiesenknopf-Amei- senbläulings ( Maculinea teleius , M. nausithous ) . Allerdings muss hervorgehoben werden, dass bei 14 Arten im Rahmen von fünf Begehungen zu geeigneter Jahreszeit und geeignetem Flug- wetter nur fünf oder weniger Individuen nach- gewiesen werden konnten. Diese Populationen sind akut vom Verschwinden bedroht. Es besteht daher dringender Anlass zu Maßnahmen des Schmetterlingsschutzes: Die jeweiligen Raupen- futterpflanzen müssen gefördert, ihre Blüte und Samenbildung ermöglicht werden (Kapitel 6). 3.5 Reptilien und Amphibien Sensationell war der Fund von zwei ausgewach- senen und zwei einjährigen Äskulapnattern ( Za- menis longissimus ). Bei den ausgewachsenen Tieren handelte es sich um ein Männchen und ein Weibchen. Man darf daher davon ausgehen, dass die Äskulapnatter sich im Gebiet erfolgreich fortpflanzt. Die Schlange wird bei uns als vom Aussterben bedroht eingestuft; ihr Vorkommen ist auf ein sehr kleines Areal im Odenwald bei Eberbach, Heddesbach und Neckargemünd beschränkt, aktuell scheinen die Bestände zahlenmäßig sta- bil zu sein. Da der Fundort im Brombacher Tal – ein Brennholzstapel – 2013 abgeräumt wurde, wurden von der „Arbeitsgemeinschaft Äskulap- natter 1 “ Ersatz-Holzstapel sowie geeignete Eiab- lageplätze im Brombachtal angelegt. Die Äskulapnatter beeindruckt durch ihre Grö- ße (Männchen werden bis zu 180 cm lang), ihre Schönheit und ihr hervorragendes Klettervermö- gen. Sie ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, gelegentlich auch von Eidechsen und Vögeln, die sie durch Umschlingen tötet. Für den Men- schen ist sie völlig ungefährlich: Die Tiere kön- nen beißen, wenn man sie fängt, besitzen aber keine Giftzähne. Da die einzige Giftschlange Baden-Württembergs, die Kreuzotter ( Vipera be- Abbildung 5. Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling ( Maculinea nausithous ) bei der Eiablage am Großen Wiesenknopf ( Sanguisorba officinalis ). – Foto: J. A lberti . Abbildung 6. Regierungspräsidentin N icolette K ressl , Vorstandsmitglied C laudia M udra vom NABU Eberbach und Referatsleiter A lexander Z ink freuen sich anläss- lich der Ausweisung des Naturschutzgebietes am 13. Mai 2015 über ein von J enny B ehm im Brombachtal ge- fundenes, stattliches Exemplar der Äskulapnatter ( Za- menis longissimus ). – Foto: C. A ly . 1 Mit Fragen oder Fundmeldungen wende man sich an Dr. M ichael W aitzmann , 0721-867416, oder K lemens B ernecker , 06271-87259

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=