Carolinea 73

A ly & N eugebauer : Naturschutzgebiet Brombacher Tal 151 Freizeitnutzungen : Zurzeit ist weder eine sport- liche noch eine gärtnerische Nutzung des Ge- bietes erkennbar. Beides würde durch Lärm, Düngemitteleintrag und Einzäunungen das Tal naturschutzfachlich negativ verändern. 6 Pflege und Entwicklung Generell muss die Ausbreitung von Brombee- re ( Rubus fruticosus ) und Adlerfarn ( Pteridium aquilinum ) im Auge behalten werden. Die Brom- beere überwächst Standorte der Magerrasen auf den südlich exponierten Hangbereichen, der Adlerfarn verdrängt in feuchten Tallagen entspre- chendes Grünland und Hochstaudenfluren. Die Brombeere kann durch zweimalige motormanu- elle Mahd zurück gedrängt werden. Adlerfarn- bestände können durch Umknicken der Wedel vermutlich effektiver zurück gedrängt werden als durch Mähen oder Mulchen ( H erold et al . 2009); scharfe Beweidung, bis zu 4-malige Mahd oder Herbizid-Einsatz waren nicht nachhaltig wirksam ( B riemle 2002). Im oberen Bereich des Brombachs könnten bach- begleitend Grau- und Ohrweidengebüsche ( Salix cinerea, S. aurita ) sowie Schwarzerlen ( Alnus glu- tinosa ) gepflanzt werden: Die weniger starke Be- sonnung käme den Gewässerorganismen zu Gute. Weiter könnten einige Gehölze im Nahbereich wertvoller Magerrasen und Magerwiesen entnom- men werden, um deren Beschattung zu reduzieren. Zur Förderung der Populationen baumhöhlenbe- wohnender Fledermausarten sollten baldmög- lichst entsprechende Kästen in den umgebenden Wäldern an geeigneten Stellen aufgehängt wer- den. Hier, also außerhalb des geplanten Natur- schutzgebietes, wäre die Einrichtung von Ha- bitatbaumgruppen entsprechend dem Alt- und Totholzkonzept des Landes Baden-Württemberg (http://www.fva-bw.de/indexjs.html?http ://www. fva-bw.de/forschung/wg/totholz/totholzkonzept. html) langfristig im Sinne des Fledermaus- schutzes zielführend. Zur Förderung der Schmetterlingspopulationen sollten bestimmte Raupenfutterpflanzen gezielt Abbildung 8. Zu den Hauptgefährdungen der Grünland-Lebensgemeinschaften gehört die Invasion des Adlerfarns ( Pteridium aquilinum ). – Foto: F. A uer .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=