Carolinea 73

182 Carolinea 73 (2015) Hallen und machte zum ersten Mal Fotos einer Höhle, die nur über eine stundenlange Tauch- fahrt durch wassergefüllte Tunnel zu erreichen ist. Kurz nach dem Jahreswechsel berichtete er in Karlsruhe wieder von seinen Erlebnissen in unbekannten Tiefen. 28. Januar 2014 Brasilien – Land der (Natur-)Superlative Vortrag von L uis S cheuermann (Karlsruhe) Brasilien ist ein Land der Superlative: Es ist das flächen- und mit 192 Mio. Einwohnern bevölke- rungsmäßig fünftgrößte Land der Erde, es hat die drittlängste Landesgrenze und 8.000 km Küste. Das Tropenland ist Heimat des gemischtesten Volkes der Welt, es wird vom größten Strom des Planeten, dem Amazonas, durchflossen und sei- ne Fußball-Nationalmannschaft hat als einzige Nation 5x den WM-Titel geholt. Doch das Land am Zuckerhut ist nicht nur die Wiege des Sam- ba und der Caipirinha, es hat auch eine beein- druckende Natur zu bieten. In mehreren Reisen hat der Biologe und Greenpeace-Mitarbeiter L uis S cheuermann das Land in den letzten zehn Jahren bis in die letzten Winkel bereist, von den Gras- ländern und Araukarienwäldern im Süden bis zu den entlegenen, sagenumwobenen Tafelber- gen im Norden Amazoniens, von den endlosen Sümpfen des Pantanal im Westen zu den vor Ar- tenreichtum strotzenden Küstenregenwäldern an der Ostküste. Leider sind diese Naturwunder von Zerstörung und Umwandlung in Agrarsteppen und endlose Rinderweiden nicht erst seit gestern massiv bedroht. In einer eindrucksvollen Bilder- reihe wurden die Naturräume des Tropenreiches und ihre Bedrohungen vorgestellt. Greenpeace erarbeitet außerdem Lösungsvorschläge, wie diese weltweit wichtigen und einmaligen Lebens- räume für die Natur, für die Menschen vor Ort und für die Menschheit insgesamt erhalten wer- den können. Die Veranstaltung fand in Zusam- menarbeit mit Greenpeace Karlsruhe statt. 18. Februar 2014 Georgien, ein Land voller unberührter Natur und einer geprägten eigenständigen Kultur Vortrag von Priv.-Doz. Dr. P eter J ürgens (Quick- born) Georgien ist ein kleines, relativ dünn besiedeltes und wenig von Westeuropäern bereistes Land im Kaukasus. Auf einer Fläche etwa doppelt so groß wie die Baden-Württembergs leben nur ca. 5 Millionen Menschen. Trotz Jahrhunderten wie- derkehrender Fremdherrschaften durch Araber, Türken und Perser sowie der Russen haben die Georgier ihre eigene Sprache und christliche Kultur eindrucksvoll bewahrt. So überrascht den aufmerksamen Besucher die eigenständige Kul- tur Georgiens sicher mehr als der enorme Arten- reichtum der Pflanzenwelt, der für den Kaukasus häufiger beschrieben worden ist und auch den Redner nach Georgien geführt hat. Er berichtete nicht nur über die Flora, sondern auch über das Alltagsleben und die Kultur Georgiens. 18. März 2014 Neukaledonien – wo Krähen Werkzeuge benutzen Vortrag von B arbara K lump (Karlsruhe, aktuell University of St. Andrews, Schottland) Östlich von Australien, umgeben vom zweitgröß- ten Korallenriff der Welt, liegt die Inselgruppe Neukaledonien, auch das „Herz des Südpazifik“ genannt. Unterschiedlichste klimatische Regi- onen sind Heimat einer unglaublichen Artenviel- falt. Rund drei Viertel der hier vorkommenden Pflanzenarten sind endemisch, und auch die Tierwelt hat einiges zu bieten. Nur hier gibt es den flugunfähigen Vogel Kagu, den neukaledo- nischen Riesengecko und die Geradschnabel- krähe. Letztere ist besonders für ihre Fähigkeit bekannt, Werkzeuge aus verschiedenen Pflan- zenmaterialien herzustellen und z.B. dazu zu verwenden, Bockkäferlarven aus ihren Bohrgän- gen in Holzstümpfen des Lichtnussbaums zu an- geln. Der Vortrag bot eine Einführung in dieses faszinierende Land und lüftete so manches Ge- heimnis über die Biologie der neukaledonischen Krähen. 25. März 2014 Die floristische Kartierung Baden-Württembergs Vortrag von Dipl.-Geogr. T homas B reunig (Karls- ruhe) Die floristische Kartierung Baden-Württembergs hat eine lange Tradition. Ein erster Aufruf zur pflanzengeographischen Durchforschung von Württemberg, Baden und Hohenzollern erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Bota- niker E ichler , G radmann und M eigen . Damit wurde auch erstmals das Areal von Baden-Württemberg beschrieben – mehr als ein halbes Jahrhundert vor Gründung dieses Bundeslandes. Eine zweite Phase der intensiven Erforschung der südwest- deutschen Flora begann 1970 und fand seinen krönenden Abschluss in der Herausgabe des achtbändigen Grundlagenwerks „Die Farn- und

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