Carolinea 73

198 Carolinea 73 (2015) E bser , Todtnau, der uns in einem 10-minütigen Film den Ginsterzünsler Eurrhypis pollinalis von einem Vorkommen bei Todtnau-Schlechtnau vor- stellte. Besonders wertvoll sind seine Beobach- tungen zum Verhalten der Larven dieser Art. Aber auch die Faunistik kann in der Fläche nur durch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Erfolg geführt werden. Hier ist eine positive Bilanz zu ziehen, die Zahl der Datensätze der Zünslerfalter in der Landes- datenbank Schmetterlinge ist inzwischen auf 16.091 angewachsen (Stand 4.12.2014). Die Vorträge fanden, wie in den Vorjahren, am letzten Freitag im Monat um 19.00 Uhr im Nym- phengarten-Pavillon des Naturkundemuseums Karlsruhe statt. Am 28. Februar luden wir die Mit- glieder des Entomologischen Vereins Stuttgart 1869 e.V. (EVS) zu einem Treffen ein, um den Kontakt und den fachlichen Austausch zwischen den beiden Entomologischen Gruppierungen zu fördern. Dr. K arin W olf -S chwenninger (Stuttgart), die seit März 2013 die erste Vorsitzende des EVS ist, stellte in einem Vortrag den Verein und seine Aktivitäten vor. Anschließend führte R. T rusch durch die Insektensammlung des Karlsruher Na- turkundemuseums. Am 28. März berichtete uns Dr. C hristiana K lin - genberg (Karlsruhe) neues über dieWaldameisen. Die Waldameisen sind in den Wäldern unschwer an ihren prominenten Nestern zu erkennen. Umso interessanter ist es, die Bewohner dieser Nester genauer kennen zu lernen. Wie unterscheiden sich die Kerbameisen und die Sklavenameisen? Was hat es mit den Raubameisen auf sich? In dem Vortrag ging es zum einen um die Verbrei- tung dieser Tiere, zum anderen um die systema- tische Einordnung und die Artbestimmung. Gera- de bei der Bestimmung stößt man auf historisch spannende Ansätze, die zeigen, wie wichtig die Kombination verschiedener Bestimmungsmetho- den heute ist. Des Weiteren wurden verschiedene Aspekte der Lebensweise wie die unterschied- lichen Fortpflanzungsweisen vorgestellt. Abbildung 20. Eine Ansammlung von fünf „Blutströpf- chen“ (Zygaenidae) auf einer einzigen Blüte! So etwas lässt sich im SEL-Studiengebiet im Oberen Vinschgau auch heute noch beobachten. – Foto: R. T rusch Abbildung 22. Die Raupen des Eichen-Prozessions- spinners ( Thaumetopoea processionea ) sind heut- zutage in der Bevölkerung gefürchtet und werden oft panisch verfolgt. Die unscheinbaren Falter kennt hin- gegen kaum jemand. Beim öffentlichen Nachtfang am 18. Juli 2014 am Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rap- penwört konnten sie die Besucher betrachten. – Foto: R. T rusch . Abbildung 21. Die Weibchen des Braungrauen Zwerg- spanners ( Macaria fusca , früher Gattung Pygmaena ) sind nicht leicht zu beobachten, da sie sich nur hüp- fend in der Vegetation fortbewegen. Am 27. Juli 2014 konnten auf der Rojenalm unter hunderten Männchen einige entdeckt werden. – Foto: R. T rusch .

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