Carolinea 73

208 Carolinea 73 (2015) 1 Überblick 1.1 Allgemeines, Bauvorhaben Das Jahr 2014 kann beim Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) als ein Jahr des Übergangs bezeichnet werden. Es gab zwar keine derart herausragende Sonderausstellung wie die sehr erfolgreiche Große Landesausstel- lung „bodenlos – durch die Luft und unter Was- ser“ im Vorjahr 2013, folglich auch keinen neuen Rekordbesuch, auch keine rekordverdächtige Drittmitteleinwerbung für ein neues Forschungs- vorhaben, wohl aber eine Fülle an Arbeiten für ein wiederum sehr abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, die Fortführung lau- fender Forschungsprojekte und Vorhaben in den Sammlungen, vor allem aber im Rahmen des Ende 2013 begonnenen Bauvorhabens der Sa- nierung und Neueinrichtung des Westflügels des Museumsgebäudes. Die Abbrucharbeiten an den nicht mehr benötig­ ten Bestandteilen des zuvor als Bücherspeicher genutzten Westflügels waren Ende 2013 ab- geschlossen worden, sodass Anfang 2014 die Rohbauarbeiten für den neuen Westflügel be- ginnen konnten. Dieser wird das SMNK um ca. 1.200 m² Ausstellungsfläche erweitern, je 600 m² im Erd- und im Obergeschoss. Während die Er- weiterungsfläche im Obergeschoss zukünftig großen Sonderausstellungen dienen soll, ent- steht im Erdgeschoss zusammen mit der Fläche des alten Vivariums auf insgesamt 800 m² die neue Dauerausstellung „Form und Funktion – Vorbild Natur“. Diesem Großprojekt widmen sich vor allem Dr. M anfred V erhaagh , Vivariumsleiter J ohann K irchhauser und Dr. P etra G uder . Letz- tere wurde nach Ablauf ihres wissenschaftlichen Volontariats ab 1.3.2014 eigens für die inhaltliche und technische Planung des zukünftigen Besu- chermagneten befristet eingestellt. Mit der neuen Dauerausstellung wird das Karlsruher Naturkun- demuseum, das schon seit vielen Jahren mit au- ßerordentlich attraktiven Lebendpräsentationen in seinem Vivarium glänzt, seinem Publikum eine ganz neue Dimensionen einer in eine spannende Ausstellungsthematik integrierten modernen Aquaristik und Terraristik präsentieren. Im Januar 2014 erfolgten das Ausräumen des alten Vivariums und die Sanierung der Grundlei- tungen im Untergeschoss, im Februar der Abriss des alten Vivariums und der Durchbruch zum Westflügel sowie die Schalung und das Betonie- ren der Großbecken und der Außenwände des Erdgeschosses. Im März folgte die Schalung der Außenwände im 1. Obergeschoss, außerdem die Anlieferung der großen Scheiben für die künftige Krokodilanlage, die aufgrund ihrer Dimensionen vor der Deckenschließung zu erfolgen hatte. Im April wurde im Erdgeschoss der Rohbau fertiggestellt, die Außenwände des 1. Oberge- schosses wurden betoniert, außerdem die Tech- nikbecken im Untergeschoss. Im Mai wurden die stützenden Betonfundamente der Fassade an der Ritterstraße (Westseite des Museumsge- bäudes) entfernt und die Großbecken im Erdge- schoss beschichtet. Im Juni wurde der Rohbau des 1. Obergeschosses fertiggestellt und der Dachstuhl bearbeitet, im Erd- und im Unterge- schoss wurde mit den Elektroarbeiten begonnen, in Letzterem auch mit den Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten. Diese wurden im Juli auch im Erdgeschoss begonnen, außerdem erfolgte im Erd- und im 1. Obergeschoss die Fenster- montage. Für das mit einem Fassungsvermögen von 240.000 l größte Aquarium der neuen Aus- stellung, in dem das größte lebende Korallenriff Deutschlands entstehen und auch Schwarzspit- zen-Riffhaie präsentiert werden sollen, wurden im Juli die Scheiben geliefert und eingesetzt; im Erd- und im Untergeschoss erfolgten auch wei- tere Beschichtungsarbeiten. Im August 2014 wurde im 1. Obergeschoss der Eckraum an den Westflügel angeschlossen. Im Erdgeschoss musste der Ausstellungssaal „Kli- ma und Lebensräume“ geschlossen werden, um dort mit den Brandschutzmaßnahmen zu beginnen, deren Umsetzung bis zum Dezember dauerte. Im September erfolgten die Schieferde- ckung des Westflügel-Daches und Dämmarbei- ten. Im Oktober und November folgten Trocken- bauarbeiten im Eckraum des Erdgeschosses, während im 1. Obergeschoss die Elektro-, Hei- zungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten begon- nen wurden. Im Dezember schließlich wurde der Fußboden im Erdgeschoss bearbeitet (Estrich und Terrazzo). Auch in anderen Gebäudeteilen des Karlsruher Naturkundemuseums gab es 2014 Baumaß- nahmen. So erhielt der im Bereich des Mittel- risalits im Obergeschoss gelegene, zentrale Kassettensaal, der höchste Saal des Museums- gebäudes, neue Fenster. Außerdem wurde der Max-Auerbach-Vortragssaal saniert: Er erhielt

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