Carolinea 73

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 215 radiometrische Datierung ein Alter der Probe von ca. 290 Millionen Jahren und damit erstmals eine gesicherte Einstufung in das Perm (Grenzbereich Sakmara/Artinsk). Weitere Arbeiten werden sich mit Fossilfunden und der Auswertung von Dünn- schliffen befassen, die weitere stratigraphische Ergebnisse erwarten lassen. Der im selben Referat wie Frau G ebhardt als wissenschaftlicher Volontär tätige Dipl.-Geol. J o - hannes G iebel befasst sich mit dem ehemaligen Tagebau des Palabora-Karbonatit-Komplexes, dem größten von Menschen geschaffenen Loch Afrikas und einem der tiefsten weltweit. Heute wird dort jedoch nur noch untertage abgebaut. Karbonatite sind gewöhnlich Träger von Selten- erd-Mineralen. Trotz eines Vorhandenseins von Seltenen Erden in Palabora werden diese Roh- stoffe dort nicht abgebaut, da die Verteilung der Rohstoffe sowie deren Mineralisationsprozesse nicht vollständig bekannt sind. Neuere Untersu- chungen haben gezeigt, dass sich in einer Tie- fe von über 1.000 Metern die Seltenerd-Werte stark von denen an der Oberfläche unterschei- den. Diese Untersuchungen sollen mit entspre- chenden Daten von früheren, oberflächennahen Untersuchungen verglichen und Gründe für die Variabilität festgestellt werden.Dabei soll es zu ei- ner konkreten Quantifizierung sowie Verteilungs- aufstellung der Seltenerd-Minerale kommen und Fragen nach der Genese und den Bildungsbe- dingungen geklärt werden. Im Herbst 2014 fand eine Sammelreise unter Beteiligung von Herrn G iebel nach Südafrika statt, die den Zweck hatte, eine Beprobung von verschiedenen Bohrkernen aus dem tiefsten Bereich der Mine durchzufüh- ren sowie Untertage-Beprobungen des aktiven Abbaus und Handstück-Beprobungen des alten Tagebaus. Die Aufarbeitung der Proben sowie erste Analysen fanden im direkten Anschluss in Kooperation mit der Universität des Freistaates in Südafrika statt. Zusätzlich wurden während des Forschungsaufenthalts verschiedene Typus- Fundlokalitäten von spezifischen Gesteinen in Südafrika besucht und jeweils Belegstücke der dortigen Gesteinsvorkommen für die petrogra- phisch-geologische Sammlung des SMNK nach Deutschland gebracht. Abbildung 7. Der ehemalige Kupfer-Tagebau des Palabora-Karbonatit-Komplexes in Südafrika – größtes von Men- schen geschaffenes Loch Afrikas und zeitweiliger Arbeitsplatz von Dipl.-Geol. J ohannes G iebel . – Foto: J. G iebel .

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