Carolinea 73

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 217 geschätzt werden. Es handelt sich um den er- sten Nachweis eines Titanosauriers für Chile und einen der erdgeschichtlich jüngsten Sau- ropoden Amerikas aus dem die jüngste Stufe der Oberkreide bildenden Maastrichtium (ca. 66-72 Millionen Jahre alt). Bei sehr erfolgreichen Grabungen in der in Nordmexiko (Bundesstaat Coahuila) gelegenen „Zona Paleontológica Las Águilas“ wurde im Herbst 2014 der Erstnachweis eines Ornithomimosauriers („Vogelnachahmer- echse“) erbracht. Außerdem gelangen der Fund eines teilartikulierten Skeletts eines Hadrosau­ riers („Entenschnabelsaurier“), der Erstnachweis eines zur Unterfamilie der Lambeosaurinae ge- hörenden Hadrosauriers, Funde von acht wei- teren Hadrosaurier-Skelettresten, Funde von zwei Theropoden-Zähnen (Familie der Tyran- nosauridae, Größe wie Albertosaurus , passend zu den im selben Gebiet vorhandenen Fährten), zahlreiche Funde von Dromaeosaurier-Resten (ebenfalls zu den Theropoden gehörend), der Erstnachweis eines knapp einen Meter langen eusuchen, „modernen“ Krokodils, Funde von vier Schildkrötenarten, davon zwei bislang unbe- kannten, der Fund eines Überrests eines kleinen Vogels sowie der Erstnachweis eines kleinen Plesiosauriers. Die Lateinamerika-Projekte wur- den – wie bereits in den Vorjahren – zusammen mit Projektpartnern von der Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg durchgeführt, mit der im September 2014 eine Rahmenkooperationsver- einbarung abgeschlossen werden konnte, unter- zeichnet von Rektor Prof. Dr. B ernhard E itel und Museumsdirektor Prof. Dr. N orbert L enz . 1.4 Abteilung Biowissenschaften In der von Dr. H ubert H öfer geleiteten Abteilung Biowissenschaften wurden zum 1.3.2014 zwei Kuratorenstellen neu besetzt. Als Nachfolgerin von Dr. A dam H ölzer (Botanik) wurde Frau Dr. S imone I ris L ang (zuvor Universiteit Antwerpen, Promotion an der Vrije Universiteit Amsterdam) angestellt und als Nachfolger von Dr. H ans - W alter M ittmann (Kurator für Wirbeltiere) Herr Dr. A l brecht M anegold (zuvor Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main, Promotion an der Freien Universität Berlin über die „Phylogenie und Evolution der Racken-, Specht- und Sperlingsvögel“, für die er 2007 mit dem Bernhard-Rensch-Preis der Gesellschaft für Biologische Systematik ausgezeichnet wor- den war). Die langjährigen, verdienten Mitarbei- ter H ölzer und M ittmann , die sich auch bei Quer- Abbildung 9. Das interaktive Landschaftsmodell „Oberrhein“ ist seit Februar 2014 das neue Highlight im Saal „Ge- ologie am Oberrhein“. Mit einer Vielzahl verschiedener Ebenen können sich die Besucher über die geographische und geologische Vielfalt der Region informieren.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=