Carolinea 73

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 221 den Schädeln anderer Spechtarten ergab, dass dem Hüpfspecht mehrere Merkmale fehlen, die bei zur Unterfamilie der Echten Spechte (Pici- nae) zählenden Arten (z.B. Buntspecht Dendro- copos major oder Grünspecht Picus viridis ) vor- handen sind und mit dem Hacken in Verbindung gebracht werden. Sehr wahrscheinlich stellt der Hüpfspecht die Schwestergruppe zu den Kurz- schwanzspechten (Gattung Hemicircus ) und Echten Spechten dar. Über diese ersten Ergeb- nisse wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft in Bielefeld berichtet und mit der vergleichenden Analyse des übrigen Skeletts begonnen. Mit diesem Projekt wird auch gezeigt, dass sich Alkoholpräparate von seltenen oder sogar ausgestorbenen Arten durchaus mit- hilfe von Micro-CT und 3D-Rekonstruktion für vergleichend-morphologische Untersuchungen und Studien zur Phylogenie und Evolution aus- gewählter Taxa nutzen lassen. Außerdem wurde 2014 die Bearbeitung fossiler Vögel von zwei Fossilfundstellen Südafrikas fortgesetzt. Die Fundstelle Langebaanweg, ca. 110 km nordwestlich von Kapstadt gelegen, ist berühmt für eine Vielzahl von Wirbeltierfossilien aus dem frühesten Pliozän (5,2 Millionen Jahre alt).Von dieser Fundstelle wurden zusammen mit Kollegen aus Südafrika und Italien ein neuer Alt- weltgeier und mehrere Eulenarten beschrieben und auf der Jahrestagung der Palaeontological Society of Southern Africa vorgestellt. In einem neuen Projekt wurde mit der Beschreibung von fossilen Vögeln aus dem Plio-Pleistozän von Swartkrans und Kromdraai begonnen, zwei be- rühmten Fundstellen aus der Cradle of Human- kind bei Johannesburg. Aus diesem Projekt er- geben sich neue Kooperationsmöglichkeiten mit Kollegen aus Südafrika, Frankreich und Italien, die 2015 intensiviert werden sollen. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekt „Edaphobase – Informationssystem, Daten- Repositorium, Daten-Infrastruktur und Service- Plattform für Bodenzoologie“ wirken am SMNK neben Dr. H öfer auch die Projektmitarbeiter Dipl.-Biol. F ranz H orak , Dipl.-Biol. F lorian R aub und Dr. T homas S tierhof mit. Gemeinsam mit den Bodenzoologen des Senckenberg Museums für Abbildung 13. Probennahme für Hornmilben und Springschwänze mit einem Bodenstecher in einem Fichtenforst in der Eifel, einer Untersuchungsfläche des „Edaphobase“-Projekts. – Foto: H. H öfer .

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