Carolinea 73

222 Carolinea 73 (2015) Naturkunde Görlitz, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), dem RWTH-An-Institut gaiac (Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und Bewertung e.V.) und der ECT Oekotoxikologie GmbH konnten 2014 wichtige Ziele der im Vorjahr begonnenen zwei- ten „Edaphobase“-Projektphase erreicht werden. Die Datenbank umfasste Ende 2014 fast 500.000 überprüfte Datensätze zu über 13.000 Taxa, da- runter die taxonomische Belegsammlung und die Standortsammlung der Hornmilben (Oriba- tida) des SMNK. Das auf einer hochmodernen, in Görlitz programmierten Datenbankstruktur basierende Informationssystem zur Bodenzoo- logie integriert Daten aus so unterschiedlichen Quellen wie Literatur, Sammlungen und Be­ obachtungen zunächst für das Gebiet Deutsch- lands. Wissenschaftler mit Zugangsberechtigung nutzen, erweitern und pflegen den Datenbestand über ein Client-Programm. Der Öffentlichkeit werden die Daten über ein leicht zu bedienendes Portal http://portal.edaphobase.org/ in einer noch regelmäßig verbesserten Beta-Version bereitge- stellt. Hier können unter Verwendung von Filtern und Suchkriterien Datensätze zu den wichtigsten Bodentiergruppen auf der gewünschten Skala zusammengestellt und in Karten und Tabellen dargestellt werden. Taxon-Nachweise mit Fund- orten der in Edaphobase gehaltenen Daten sind außerdem über das GBIF-Portal (Global Biodi- versity Information Facility) verfügbar. Während der Vegetationsperiode 2014 wurden im Rahmen sogenannter Länderstudien unter Beteiligung von Behörden und Gutachterbüros standardisiert Daten zu Regenwürmern, Tau- sendfüßern, Milben und Springschwänzen in ausgewählten Biotoptypen erfasst. Dazu wurden Nadel- und Laubwälder mittlerer Feuchte und trocken-warme Eichenwälder in der Eifel sowie Laubwälder mittlerer Feuchte, trockene Nadel- wälder und Sandäcker in Sachsen (jeweils drei Flächen) zweimal von erfahrenen Teams be- probt. Auch die Mitarbeiter des SMNK waren mit im Feld und arbeiten seither mit an der Identi- fikation der Hornmilben und der Datenauswer- tung. Außerdem sind sie für das Management der Datenflüsse im Verbundprojekt zuständig. Im Jahr 2015 werden Beprobungen in Bayern und Sachsen-Anhalt stattfinden. Abbildung 14. Im „Edaphobase“-Projekt werden Regenwürmer mit der ISO-Standardmethode gesammelt. Dazu wird aus einem Quadrat die Erde ausgestochen und per Hand auf Regenwürmer ausgelesen, anschließend wird der Boden mit einer Senflösung begossen, um tiefbohrende Regenwürmer zu extrahieren. – Foto: H. H öfer .

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