Carolinea 73

226 Carolinea 73 (2015) Schmetterlings-Kurator Dr. R obert T rusch konn- te sich im Jahr 2014 über hervorragenden Zu- wachs bei den von ihm betreuten Sammlungen freuen: Die Microlepidopteren-Sammlung von K arl B urmann (Innsbruck) war zwar bereits 1968 von den damals sogenannten „Landessamm- lungen für Naturkunde Karlsruhe“ angekauft worden, befand sich aber seit dem Tod B urmann s (26.3.1995) treuhänderisch zur Auswertung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Inns- bruck. Mit der Überführung der 48.730 Belege, die zum größten Teil aus dem Alpenraum stam- men, sind die bedeutenden Bestände von Klein- schmetterlingen des SMNK nochmals deutlich erweitert worden. Auch über die Schenkung einer Sammlung einheimischer Großschmetterlinge von M artin W allner (Pforzheim), hauptsächlich aus Baden-Württemberg, konnte sich das Natur- kundemuseum Karlsruhe freuen. Sie enthält ca. 15.000 Exemplare und ist eine wichtige Beleg- sammlung zum Forschungsthema „Schmetter- lingsfauna Baden-Württembergs“. Im Projekt „Biodiversität von Bläulingen und ih- ren Ameisenpartnern“ engagiert sich das Natur- kundemuseum Karlsruhe mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg für den Naturschutz im Land. Im zweiten Projekt- jahr (2014) wurden umfangreiche Erkenntnisse zur Lebensweise der Arten gewonnen und die Kartierung der Vorkommen aller acht Zielarten im Untersuchungsgebiet Tauberland weitge- hend abgeschlossen. Die Ergebnisse werden wesentliche Konsequenzen für die naturschutz- fachliche Pflege haben. Besonders erfreulich ist, dass es zu diesen Ergebnissen von der LUBW – Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg bereits po- sitive Rückmeldungen gab. Insbesondere wird die Praxisrelevanz der Ergebnisse für die Um- setzung im Artenschutzprogramm begrüßt. Ein schönes Beispiel dafür, welche Bedeutung die wissenschaftliche Forschung des Karlsruher Naturkundemuseums auch für die praktische Naturschutzarbeit hat. Abbildung 18. In Baden-Württemberg gibt es den Zahnflügel-Bläuling ( Polyommatus daphnis ), im Bild eine Kopula, ausschließlich im Tauberland. Von den nächsten Vorkommen in Bayern ist diese Population isoliert. Dies bedingt eine besondere Schutzwürdigkeit dieses Vorkommens für das Land. Im Projekt „Biodiversität von Bläulingen und ihren Ameisenpartnern“, welches das SMNK mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg durchführt, werden Grundlagen für den Erhalt dieser und sieben weiterer zum Teil stark gefährdeter Bläulingsarten im Tauberland erarbeitet. – Foto: R obert G üsten .

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