Carolinea 73
S anetra et al. : Myrmekophile Bläulinge im Tauberland und angrenzenden Regionen 33 hoben sowie (3) Konzepte für einen effektiveren Schutz durch spezifische Pflegemaßnahmen präsentiert. 1 Glaucopsyche alexis (Alexis-Bläuling) 1.1 Verbreitung Dieser Bläuling konnte an 75 Fundorten im Tau- berland, im angrenzenden Bauland und im Obe- ren Taubertal festgestellt werden (Abb. 1); davon waren zuvor 14 bekannt (nach Daten der LDS- BW). In der Verbreitungskarte der LDS-BW wur- den 15 TK25-Quadranten neu belegt, in denen vorher keine Nachweise gemeldet waren (Abb. 2). Glaucopsyche alexis kommt sehr weiträumig im untersuchten Gebiet vor, auch bis in den öst- lichen Bereich des Taubertals um Creglingen. Jedoch kommt die Art nur in geringer Populati- onsdichte vor, so wie es auch in anderen Teilen Mitteleuropas berichtet wird ( T hust et al. 2006, E ller et al. 2007a, R eiser 2013). In der Regel wur- den höchstens ein bis vier Individuen pro Stand- ort registriert. Im Jahr 2014 trat stellenweise eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Faltern auf, eine Beobachtung, die auch von anderen Insektenkundlern in der Region bestätigt wurde. So wurden z.B. am 2.5.2014 am Galgenberg bei Lauda 10-15 Männchen und fünf bis sechs Weib- chen gesehen. Mehrere Beobachtungen spre- chen für ein häufiges Vagabundieren der Falter, insbesondere der Männchen. So wurden einige Einzelexemplare in für die Art wenig geeigneten Habitaten gesehen, dabei zeigen die Männchen oft einen rasanten, manchmal über 200 m und mehr geradeaus führenden Flug. Außerhalb der Tauberregion kommt G. alexis in Baden-Württemberg aktuell nur noch in sehr kleinen Beständen am Oberrhein vor (Abb. 2). Wie die Ergebnisse der Kartierung zeigen, ge- hört das Tauberland zu einer Minderheit von Naturräumen in Deutschland, in denen G. ale xis bisher nicht erkennbar in seinem Bestand zurückgegangen ist, wie auch im Saar-Nahe- Bergland ( E ller et al. 2007a) und auf den Main- fränkischen Platten ( R eiser 2013). Auf der an- deren Seite ist in vielen anderen Regionen ein Abbildung 1. Verbreitung von Glaucopsyche alexis im Tauberland, Nördlichen Bauland und Oberen Taubertal. – Nachweise 2013-2015. Vorkommen im Mittleren Maintal nicht dargestellt. – Grafik: R. G üsten .
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