Carolinea 73

34 Carolinea 73 (2015) erheblicher Arealverlust bis hin zum Aussterben zu verzeichnen, so im Südschwarzwald (Abb. 2), in weiten Teilen der Frankenalb ( R eiser 2013) und im Thüringer Becken ( T hust et al. 2006). Aus Sachsen ist G. alexis seit den 1980er Jahren ver- schwunden ( R einhardt et al. 2007). Im außerme- diterranen Frankreich ist ein starker Rückgang in den peripheren Regionen, besonders im Nord- westen, zu vermelden ( L afranchis 2000, 2014). Eine Erklärung für diesen Kontrast zwischen sta- bilen Beständen einerseits und dem gänzlichen Verschwinden andererseits ist noch nicht gefun- den worden. Ein möglicher Grund könnte in einer besonderen Sensibilität der Art auf Landschafts- zerschneidung wegen des großen Aktionsradius der Falter liegen (Kap. 10). 1.2 Phänologie Die Flugzeit von G. alexis erstreckt sich im Ne­ ckar-Tauberland nach E bert & R ennwald (1991b) in einer Generation vom 5.5. bis 19.6., mit Schwerpunkt in der zweiten Maihälfte. Der Be- ginn der Flugzeit wird von S eitz (1927) für das Taubertal mit Ende April angegeben. Insofern liegt der früheste Fund aus der vorliegenden Stu- die vom 17.4.2014 nicht sehr weit außerhalb der bereits bekannten Spanne. Deutlich wird aus den Flugzeitbeobachtungen der sehr unterschied- liche Witterungsverlauf besonders der Jahre 2013 und 2014 (Abb. 3). Die Laboraufzucht von Raupen der Taubertal-Population ergab überwin- ternde Puppen (vgl. die Diskussion zum Über- winterungsstadium in E bert & R ennwald 1991b). Abbildung 2. Fundmel- dungen von Glauco­ psyche alexis aus der Landesdatenbank Schmetterlinge Baden- Württembergs. – © Höhenschichtkarte LUBW, Grafik: InsectIS (G. S eiger ), M. F alkenberg .

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