Carolinea 73

48 Carolinea 73 (2015) teleuropäische Populationen von P. daphnis ab. Für Bayern werden als Lebensraum hauptsäch- lich Kalkmagerrasen, aber auch Steinbrüche, Abraumhalden oder Felsen genannt. Geeignete Larvalhabitate sind dort in trockenwarmen frühen Sukzessionsstadien oder Säumen, vor allem mit Massenvorkommen der Bunten Kronwicke über sonnenexponierten steinigen Böden zu suchen ( S achteleben 2013). Zumindest im Tauberland ist der Erhalt von frühen Sukzessionsstadien für P. daphnis als ungünstig einzustufen, da vorzugs- weise hochgrasige, dichtwüchsige Wiesenflä- chen als Larvalhabitate genutzt werden. 4 Polyommatus amandus (Vogelwicken-Bläuling) 4.1 Verbreitung Von Polyommatus amandus (Abb. 38) existiert nur im Nördlichen Bauland rund um Hardheim ein kleinräumiges Vorkommen. Dabei wurden im Beobachtungszeitraum acht nahe benachbarte Fundpunkte verzeichnet (Abb. 37). Das Zentrum des Vorkommens bildet das auch von anderen Beobachtern regelmäßig als Fundstelle gemel- dete NSG Wurmberg und Brücklein. Der west- lichste Fundpunkt liegt im NSG Waldstetter Tal, nach Osten bildet das NSG Laubertal offenbar den letzten aktuell besiedelten Standort. Die Fundpunkte liegen weniger als 7 km voneinan- der entfernt. Für das Tauberland datiert der letzte Nachweis von 1996 aus dem NSG Haigergrund bei Königheim. Die festgestellte Abundanz war in allen Jahren sehr gering. Eine Ausnahme bildete das NSG Laubertal, dort wurden im Jahr 2013 mehrfach bis zu zehn Falter registriert. In den Folgejahren wurden dagegen nie mehr als drei Exemplare beobachtet, wie auch an anderen Lo- kalitäten. Auch die Suche nach Raupen blieb im Frühjahr 2014 im NSG Laubertal erfolglos. In Baden-Württemberg ist dieser Bläuling außer aus dem Bauland nur noch sehr lokal von der östlichen Schwäbischen Alb bekannt ( H ermann & S teiner 1999, W agner 2004, 2008, Abb. 39). In Bezug auf die Gesamtverbreitung der Art ist das Vorkommen im Bauland weit westlich vorge- schoben und isoliert. Die Distanz zum nächstge- Abbildung 37. Verbreitung von Polyommatus amandus im Nördlichen Bauland.  − Nachweise 2013-2015;  − frühere Vorkommensorte, mit Jahr des letzten Nachweises. – Grafik: R. G üsten .

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