Carolinea 73

74 Carolinea 73 (2015) geschont werden. Bei den im Tauberland für die Art typischen xerothermen Glatthaferwiesen und Trespen-Halbtrockenrasen in hochwüchsiger Ausprägung ist Mahd als angepasste Pflege- form zu bevorzugen. An den Trockenhängen des Umpfertals wird Mosaikmahd unter Aussparung von 20-50 % der Flächen in den letzten Jahren vermehrt betrieben (Abb. 83) und trägt vermutlich zum relativ guten Zustand der P. daphnis -Popu- lation bei. Es ist hervorzuheben, dass diese An- gaben nicht ohne weiteres auf andere Regionen übertragbar sind, wo deutlich magerere Habitate mit weniger dichter Vegetation besiedelt werden. Das Eiablageverhalten von P. daphnis sollte dort zunächst studiert werden, bevor Vorschläge für die Biotoppflege gemacht werden. Zum Bei- spiel sieht K udrna (1998) für die Rhön durch die Schafbeweidung ein sehr großes Gefährdungs- potential für P. daphnis . Im Taubergebiet ist die Konzentration von G. ale­ xis auf zwei Raupennahrungspflanzen, Färber- ginster und Süßer Tragant, zu beachten (Kap. 1.3). Die Bestände des Färberginsters sind im Saumbereich beweideter wie auch gemähter Halbtrockenrasen am besten ausgebildet, vor- zugsweise am Oberhang. Eine Saumgestaltung bei der Pflege, beispielsweise durch eine gerin- gere Pflegefrequenz im Saumbereich, könnte G. alexis begünstigen. Süßer Tragant kommt ebenfalls am häufigsten in versaumten Abschnit- ten vor, auch in halbschattigen, mit Gebüsch verzahnten Bereichen. Diese Pflanze wird häufig auch an Wegrändern zur Eiablage genutzt. Eine Einschränkung der Mahd der Wegränder würde sich positiv auf die Bestände von G. alexis aus- wirken. Eingriffe ab August, sofern sie den Ober- boden nicht beeinflussen, schädigen die Popu- lationen von G. alexis nicht, da die Verpuppung zu diesem Zeitpunkt bereits stattgefunden hat. Der individuelle Aktionsradius der Adulten ist bei G. alexis offenbar erheblich größer als bei vielen anderen Bläulingen, so dass ein Wechsel zwi- schen geeigneten Lebensräumen vermutlich re- gelmäßig stattfindet. Die Situation in anderen Re- gionen legt nahe, dass die Art zurückgeht, wenn Reproduktionsbiotope (selbst bei guter Eignung) Abbildung 83. Mosaik-Mahd an den Hängen des Umpfertals. Mühlberg bei Unterschüpf; 12.8.2013. – Foto: R obert G üsten .

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