Carolinea 74

140 Carolinea 74 (2016) schaft Rückzugsräume für eine große Anzahl von einheimischen Tier- und Pflanzenarten dar. Sie sind daher als Elemente der Biotopvernet- zung ebenfalls sehr wichtig und wertgebend, da viele heimische Vogelarten hier sowohl einen Lebensraum als auch einen Brutplatz finden, so z.B. die Dorngrasmücke ( Sylvia communis ) oder die Heckenbraunelle ( Prunella modularis ). Die im Nordosten des Gebietes gelegenen Wäl- der bestechen durch ihren alten Baumbestand aus Eichen und Buchen. Sie lassen sich als Hainsimsen-Buchenwälder ansprechen, deren bestandsbildende Art hier die Rotbuche ( Fagus sylvatica ) ist. In den alten Laubbaumbeständen finden auch einige seltenereVogelarten einen Le- bensraum. So konnten hier der streng geschützte Waldkauz ( Strix aluco ), der Pirol ( Oriolus oriolus ) und der nach Anhang I der Vogelschutzrichtli- nie geschützte Mittelspecht ( Leiopicus medius syn. Dendrocopos medius ) nachgewiesen wer- den. Diese Vogelarten unterstreichen die natur- schutzfachliche Wertigkeit dieser Waldbereiche. Gerade die alten Eichen sind als Brutbaum für den Mittelspecht sehr wichtig. Ebenfalls auf alte Laubbaumbestände angewiesen ist der dämme- rungs- und nachtaktive Sägebock ( Prionus cori- arius ), der hier ebenfalls nachgewiesen werden konnte. Er zählt zu den größten Bockkäferarten Deutschlands und ist nach BNatSchG besonders geschützt. An den östlichen Waldrändern und in den lich- ten Waldbereichen nahe Ittersbach findet sich die Breitblättrige Stendelwurz ( Epipactis helle- borine ). In einem Teilbereich des Feldrennacher Baches existieren Feuchte Hochstaudenfluren (FFH-Code 6431) in einem guten Erhaltungszu- stand. All die oben genannten Biotoptypen liefern den unterschiedlichsten Tierarten Nahrungs-, Brut- und Rückzugsraum. Auch die im Gebiet vorkom- menden Ackerflächen sind für die Nahrungs- suche von verschiedenen Vogelarten bedeutsam und haben damit auch einen ökologischen Wert. Brachestreifen bieten vielen Tierarten einen be- sonders wertvollen Rückzugs- und Nahrungs- raum: Spinnen können hier ohne Mahdunterbre- chung ihre Netze ausspannen, Insekten finden einen Überwinterungsplatz. Abbildung 6. Naturnaher Bach auf Feldrennacher Gemarkung. – Foto: P. Z immermann .

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