Carolinea 74

Carolinea 74 (2016): 159-164, 6 Abb.; Karlsruhe, 15.12.2016 159 G ünther M üller † 27. Juli 1925 bis 2. Dezember 2015 G ünther M üller verstarb am 2. Dezember 2015 im Alter von 90 Jahren in Rheinstetten-Mörsch bei Karlsruhe. Seine Liebe gehörte der Vogel- welt, dem Naturschutz und seiner Frau M aria , die ihn bei vielen seiner Aktivitäten in der Freizeit begleitete. Prägend für die Naturschutzverwal- tung war insbesondere seine Zeit als Leiter der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschafts- pflege in Karlsruhe (BNL) von 1972 bis 1987. Aber auch als ehrenamtlicher Naturschützer war er sehr aktiv. Als Pensionär hatte er noch lange Jahre im Karlsruher Naturkundemuseum einen Arbeitsplatz. G ünther M üller wurde am 27.7.1925 in Run- kel an der Lahn als Sohn des dortigen Bürger- meisters geboren. Nach der Reifeprüfung 1943 begann er mit dem Zoologiestudium an der Uni- versität Gießen, er wurde jedoch nach einem Se- mester zum Militärdienst eingezogen. Von 1946 an absolvierte er das Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe, das er mit dem Diplom abschloss. Erst von 1958 bis 1961 konnte er das Studium der Biologie an der Universität Frankfurt/Main wieder aufnehmen. Von 1962 bis 1963 war er bei der Badischen Landsiedlung in Karlsruhe angestellt, wo er M a - ria R ihm , seine spätere Frau, kennen lernte (sie starb bereits im März 2012). 1963 wechselte er zur Bezirksstelle für Naturschutz und Land- schaftspflege Nordbaden in Karlsruhe (BNL); mit dieser beruflichen Neuorientierung war er bei seinem eigentlichen Lebensthema angekom- men. Von 1927 bis 1972 war die Leitung der Landes- naturschutzstelle Baden, die spätere BNL, meist in Personalunion mit der Leitung der Badischen Landessammlungen für Naturkunde in Karls- ruhe verbunden. Daneben bestand eine enge wie auch beengte Hausgemeinschaft im stark zerstörten Sammlungsgebäude am Friedrichs- platz. 1972 übernahm G ünther M üller nach dem Ausscheiden von M ax R itzi die Leitung der Bezirksstelle bis zu seiner Pensionierung als Hauptkonservator im Jahre 1987. Diese Dienst- stelle wurde nun mit eigener Leitung zu einer eigenständigen Fachbehörde zur Beratung des Regierungspräsidiums Karlsruhe als höherer Naturschutzbehörde. Die Hausgemeinschaft am Friedrichsplatz endete bald darauf, als die BNL 1973 endlich in eigene Räume in der Bahn- hofstraße umziehen konnte. Die dienstliche Zu- sammenarbeit und die engen persönlichen Be- ziehungen von G ünther und M aria M üller zum Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, zu dessen Mitarbeitern und dem in vieler Hin- sicht mit dem Museum eng verbundenen Natur- wissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V. blieben natürlich erhalten. In den 1960er Jahren gab es zunächst noch wenige professionelle Mitarbeiter in der Na- Abbildung 1. G ünther M üller . – Foto: SMNK (V. G rie - ner ).

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