Carolinea 74

170 Carolinea 74 (2016) re ans Wasser gebundene Vogelarten beobach- tet werden. Weil die Enten schon ihre Brutkleider trugen, durfte man sich über farbenfrohe Be­ obachtungen freuen. 10. Februar 2015 Bienen – Die Bestäuber der Welt Vortrag von Prof. Dr. J uergen T autz (Universität Würzburg, www.beegroup.de) im Rahmenpro- gramm zur gleichnamigen Sonderausstellung von H eidi und H ans -J ürgen K och vom 23. Oktober 2014 bis 22. Februar 2015 im Naturkundemuse- um Karlsruhe Honigbienen spielen im Naturhaushalt durch ihre Bestäubung von Blütenpflanzen nachhaltig eine gestaltende und erhaltende Rolle. Die Pracht der Blüten in Aussehen und Duft spricht unser Ästhetikempfinden an, wobei wir lediglich „Para- siten“ auf der Sinneswelt der Bienen sind. Ihre überragende Dominanz verdanken sie Schlüs- seleigenschaften, die wir im Tierreich in dieser Kombination nur noch bei den Säugetieren wie- derfinden. Im Vortrag wurde näher beleuchtet, was die Bienen zu den „Bestäubern der Welt“ werden ließ. 3. März 2015 Spatzenhirn! Lernen und Gedächtnis bei Vögeln Vortrag von Dr. A lbrecht M anegold (Naturkunde- museum Karlsruhe) Die Ausdrücke „Spatzenhirn“ und „Dumme Gans“ sind sprichwörtlich geworden und belegen eine jahrhundertealte Überzeugung, dass Vögel nicht besonders clever sind. Tatsächlich verfügen viele Vogelarten über erstaunliche Gedächtnis- leistungen. Andere zeigen Fähigkeiten wie Werk- zeuggebrauch, Einsicht in Kausalzusammen- hänge und Erlernen arteigener Lautäußerungen, wie sie sonst nur von Primaten bekannt sind. Neuere Erkenntnisse der Verhaltensforschung und Neurobiologie zeigen, dass wir durchaus noch viel von den Vögeln lernen können. 17. März 2015 A ndreas F ath – Chemiker und Wasserforscher oder: die „Rheine Tortur“ Vortrag von Prof. Dr. A ndreas F ath (Hochschule Furtwangen University, Villingen-Schwenningen) Für viel Aufsehen sorgte A ndreas F ath im Som- mer 2014 mit dem Projekt „Rheines Wasser“, das Extremsport, Wissenschaft und Umwelt- schutz verknüpfte: Er durchschwamm in Rekord- zeit den Rhein von der Quelle bis zur Mündung und analysierte dabei die Rheinwasserqualität unter verschiedenen wissenschaftlichen Frage- stellungen. Die Ergebnisse und Eindrücke dieser ungewöhnlichen Reise wurden vorgestellt. F ath ist promovierter Chemiker und seit 2011 Profes- sor für Physikalische Chemie und Analytik an der Hochschule Furtwangen. Als Langstrecken- schwimmer hat er schon früh seine Leidenschaft für das Element Wasser entdeckt, die auch sein besonderes Interesse als Wissenschaftler an diesem Element begründet. Sein Hauptinteres- se gilt dabei seit Jahren der Abwasserforschung und dem präventiven Gewässerschutz. Bereits als Chefchemiker der Hansgrohe SE hat er sich von 2000 bis 2011 um die Entwicklung von Ver- fahren und Systemen gekümmert, die Problem- stoffe aus Abwässern herausfiltern, bevor sie ins Wasser gelangen. Dafür hat ihn die Fraunhofer Gesellschaft 2010 mit dem UMSICHT-Wissen- schaftspreis ausgezeichnet. 14. April 2015 Form und Funktion – Vorbild Natur: die neue Dauerausstellung im Karlsruher Naturkundemuseum Vortrag von Dr. P etra G uder und Dr. M anfred V erhaagh (Naturkundemuseum Karlsruhe) Wie sind Quallen aufgebaut? Wie funktioniert Biolumineszenz, und mit welchem Trick klebt der Gecko an der Wand? Diese spannenden Fragen werden ab Sommer 2016 in der neuen Dauer- ausstellung mit lebenden Tieren im Westflügel des Naturkundemuseums Karlsruhe beant- wortet. Auf etwa 800 m² Fläche greift die neue Ausstellung „Form und Funktion – Vorbild Natur“ zentrale Aspekte der belebten Welt auf und er- läutert die Beziehungen von äußerer und innerer Gestalt der Organismen zu ihrer Funktion. Auf interaktiven Monitoren wird auch die Verbindung zur hochaktuellen und schnell wachsenden For- schungsrichtung der „Bionik“ ( Bio logie und Tech- nik ) geschaffen. Bei den lebenden Tieren erwar- tet unsere Besucher Großes: Unter anderem entstanden eine Krokodil- und Schildkrötenanla- ge, ein riesiger Quallenkreisel und ein 240.000 Liter fassendes Meeresaquarium, in dem in den nächsten Jahren das größte lebende Korallenriff Deutschlands heranwachsen soll, bewohnt von zahlreichen bunten Rifffischen sowie Schwarz- spitzenriffhaien. Aber auch eine Vielzahl muse- aler Präparate und Modelle sind zu sehen, von ganz klein bis ganz groß. Auf diese neue Dau- erausstellung des SMNK machen beide Vortra- gende im Vorfeld aufmerksam.

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