Carolinea 74
Naturwissenschaftlicher Verein 171 26. April 2015 Was singt und fliegt denn da? Führung von A rtur B ossert und F riedemann S choller (bei der NABU Karlsruhe) in Koope- ration mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe- Rappenwört Die Teilnehmer erkundeten die Natur und die Vogelwelt der Knielinger Streuobstwiesen. Diese stellen einen wertvollen Lebensraum insbeson- dere für zahlreiche Vogelarten dar. Der Besuch am frühen Morgen, bei dem sich die Vielfalt der Arten anhand der Reviergesänge niederschlägt, lohnte sich – für alle Teilnehmer. 28. April 2015 Armin – (R)Evolution auf Madagaskar Lesung „mit Bildern und Tönen“ von Dr. B ernd -J ürgen S eitz (Freiburg) Eigentlich wollte der Autor ein Sachbuch über die Bedeutung von Katastrophen in der Evolution schreiben, nun wurde ein Wissenschaftsroman daraus, der in Madagaskar spielt. Die viertgröß- te und älteste Insel der Welt wird wegen ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt manchmal auch als „sechster Kontinent“ bezeichnet. Der Protagonist Armin, eine klangliche Anspielung auf Darwin, entwickelt tatsächlich so etwas wie eine eigene Evolutionstheorie, in der Katastro- phen eine große Rolle spielen. Armin erlebt aber auch selbst Krisen und Katastrophen. In jeder Krise steckt eine Chance, doch wie im Fall der Dinosaurier und der Säugetiere ist die Krise des Einen oft auch eine Chance für das Andere. 19. Mai 2015 Botanische und schmetterlingskundliche Exkursion auf den Kaltenberg (Berghausen) Führung von Dipl.-Biol. A ndreas K leinsteuber und Dr. R obert T rusch (beide Karlsruhe) in Zu- sammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsge- meinschaft Südwestdeutschland und dem Natur- schutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört Wir trafen uns in Berghausen am Klammweg und wanderten drei Stunden durch das Gebiet. Das Gewann Kaltenberg im Südwesten von Berghau- sen, westlich des Hopfenberges gelegen, gehört zur Gemeinde Pfinztal und naturräumlich zum Kraichgau. Der den Boden bildende geologische Untergrund besteht aus Muschelkalk und Löß. Die Landschaft zeigt eine sehr vielfältige Nut- zung, die von Wiesen über Streuobstwiesen und Gärten bis hin zu aufgelassenen Flächen reicht. Durch die kleinparzellige Nutzung bietet sich ein besonders facettenreiches Lebensraummosaik, das vielen Pflanzen- und Tierarten Nischen bie- tet. So ist hier z.B. für die Vögel die enge Verzah- nung von Brut- und Jagdgebiet sehr günstig. Auf der botanischen und schmetterlingskundlichen Wanderung wurden vor allem jene Tier- und Pflanzenarten vorgestellt, welche die Basis der Nahrungspyramide bilden: die Insektenfauna mit einem Schwerpunkt bei den Schmetterlingen und floristisch die Gefäßpflanzen. 24. Mai 2015 Vögel der Stadt Karlsruhe Führung von Dipl.-Geoökol. O liver H arms (Ornithologische Arbeitsgemeinschaft) Mit einem Start am Naturkundemuseum Karlsru- he erläuterte H arms auf einer Vogelstimmenfüh- rung durch die Innenstadt, welche Vogelarten die Stadt erobert haben. Seit 2008 leben zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte mehr Men- schen in Städten als auf dem Land. Auch wenn Städte und vor allem Innenstädte auf den ersten Blick nicht als idealer Lebensraum von Tieren erscheinen, haben sich doch Vogelarten an das Leben in der Stadt angepasst. Für einige Vögel scheinen Städte nur eine Art „andere Bergwelt“ zu sein und sie kommen hier häufiger vor als im ursprünglichen Lebensraum. Wie gut es ihnen hier geht und was wir tun können, um unsere Städte noch freundlicher für Vögel zu gestalten, erfuhren die Teilnehmer der Veranstaltung. 10. Juni 2015 Schmetterlinge und Blütenpflanzen auf den Rappenwörter „Brennen“ Führung von S iegfried D emuth und Dr. R obert T rusch (beide Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Süd- westdeutschland und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört Die Führung begann am Nordende des Enten- teichs in Karlsruhe-Rappenwört und führte in rund drei Stunden über mehrere „Brennen“. So werden in der nördlichen Oberrheinniederung hochliegende, trockene und nur in Ausnahme- fällen überschwemmte Kiesrücken bezeichnet. Die Lebensbedingungen hier sind extrem: Im Sommer erhitzt die Sonne den Boden auf bis zu 70 °C, Wasser versickert rasch, Nährstoffe sind rar. Damit kommen nur gut angepasste Pflanzen und Tiere zurecht. Dennoch ist ihre Flora und Fauna recht artenreich. Seit der Eindeichung des Rheins werden diese Flächen aber nicht mehr überschwemmt. Es kommt zur Bodenbildung, und die Kiesrücken drohen – wenn auch nur sehr
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