Carolinea 74

172 Carolinea 74 (2016) langsam – mit Sträuchern und Bäumen zu be- wachsen. Vielerorts sind sie auch durch Auskie- sungen vollends verschwunden. Heute sind of- fene „Brennen“ wie auf Rappenwört eine Rarität in der Rheinniederung. Charakteristische Pflan- zen der Rappenwörter „Brennen“ sind z.B. Step- pen-Wolfsmilch, Hufeisenklee und Pfeifengras, bei den Schmetterlingen sind die Graszünsler, welche in mehreren Arten im Gebiet vorkommen, charakteristisch. Begeistern ließen sich die Teil- nehmer aber besonders vom Kleinen Eisvogel, einem an Heckenkirsche lebenden Schmetter- ling, der typisch für das Gebiet am Rhein ist, und auch vom Kleinen Schillerfalter. 19. Juni 2015 Schmetterlingskundliche Exkursion in die Rastatter Rheinauen Führung von Dr. R olf M örtter (Kronau) in Zu- sammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört, der Stadt Rastatt und dem Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe Die Rastatter Rheinaue ist eines der größten und schönsten Naturschutzgebiete Baden-Württem- bergs. Sie gehört zum Natura 2000 Schutzge- bietsnetz, welches sich über die gesamte eu- ropäische Union erstreckt. Ziel dieses Netzes ist die dauerhafte Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa. Die Rastatter Rheinauen bie- ten Lebensraum für drei FFH-Arten unter den Tagfaltern, nämlich die beiden Wiesenknopfbläu- linge ( Maculinea nausithous und M. teleius ) und den Großen Feuerfalter ( Lycaena dispar ). Neben verschlungenen Altrheinarmen und feuchten Senken hat der Rhein auch hohe Kiesrücken, die sogenannten „Köpfel“, geformt. Entlang des Schafköpfelweges mit dem Wiesenlehrpfad wur- den die tagaktiven Schmetterlinge und weitere Insekten des Lebensraums Rastatter Rheinauen vorgestellt. 10. Juli 2015 NachtAktiv – Nachtfalter im Auenwald Führung von Dr. R obert T rusch und M ichael F alkenberg (Naturkundemuseum Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört Ab 22.00 Uhr lockten wir in dieser Sommernacht mittels Licht vornehmlich Schmetterlinge an und stellten einmal mehr Nachtfalter und andere In- sekten vor, die in den Wäldern um das Natur- schutzzentrum leben. 24. Juli 2015 Zur Unterwasserfauna und -flora in Baggerseen der Rheinebene Exkursion mit Prof. Dr. N orbert L eist und Mitglie- dern der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört Die Taucher der Limnologischen Arbeitsge- meinschaft sammelten im Ententeich Tiere und Pflanzen und stellten sie in Aquarien aus. In un- seren Gewässern findet sich neben den altein- gesessenen Arten eine zunehmende Anzahl an Neobiota. Zu diesen „Neubürgern“ in den Bag- gerseen der Rheinebene gehören neben inter­ essanten Pflanzen auch eine beachtliche Reihe von Tierarten, z.B. aus den Gruppen der Vögel, Abbildung 2. Prof. N orbert L eist stellt die Kermesbeere vor. Phytolacca americana erobert derzeit als Neophyt den Hardtwald in der Rheinebene. Die blauschwarzen Beeren werden gerne als Lebensmittelfarbe verwendet und von Vögeln gefressen, was für eine rasche Verbrei- tung der Samen sorgt. – A ndreas W olf (NAZKA).

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