Carolinea 74
Naturwissenschaftlicher Verein 183 schlauch, Wasserpest, Süßwasserpolypen, Süß- wasserquallen, Moostierchen, Libellenlarven, Kamberkrebse. Die Arten wurden dem interes- sierten Publikum vorgestellt und konnten unter dem Mikroskop betrachtet werden. Zusätzlich wurde der Film unseres Mitglieds H einz W einmann „Baggerseen in den Jahreszeiten“ gezeigt. Vorträge zum Lebensraum Baggersee und sei- ner Entwicklung wurden in Weinheim und Gröt- zingen für die Bevölkerung und für die verant- wortlichen Planer gehalten. In Weinheim legte dies den Grundstein für eine moderne Seensa- nierung mittels Benthophos, das Phosphor als Lantanverbindung im Sediment festlegt und so der Eutrophierung entgegen wirkt. In Grötzingen half es, die Diskussion um ein Nutzungskonzept des Sees auf eine sachliche Basis zu stellen. Am Weindelsee bei Forst wurden Tauchgänge zur Kontrolle der Gewässergüte durchgeführt. Des weiteren wurde für Biologieseminare An- schauungsmaterial unter Wasser gesammelt. So ist auch im Berichtsjahr das Ziel der Lim- nologischen Arbeitsgemeinschaft, durch regel- mäßige Beobachtung und Dokumentation zur Kenntnis der Biologie der badischen Gewässer beizutragen und dieses Wissen weiterzugeben, erreicht worden. Autor Prof. Dr. N orbert L eist , Brahmsstraße 25, D-76669 Bad Schönborn; E-Mail: norbert.leist@partner.kit.edu Im Programm der Entomologischen Arbeitsge- meinschaft fanden im Berichtsjahr fünf Vorträ- ge und ein Arbeitstreffen sowie acht öffentliche Exkursionen statt. Den Auftakt machte am 27. Februar der Berichtende mit dem Vortrag: „Eine schmetterlingskundliche Reise in den Perua- nischen Regenwald nach Panguana“. Panguana ist ein Naturschutzgebiet mit For- schungsstation im andennahen Tieflandregen- wald Amazoniens und die älteste derartige Ein- richtung im Regenwald Perus. Sie wurde 1968 von den aus Norddeutschland stammenden El- tern der Biologin und Umweltschützerin Dr. J u - liane K oepcke (verheiratete D iller ) gegründet, die heute stellvertretende Direktorin der Zoolo- gischen Staatssammlung München ist. Die 940 Hektar umfassende Fläche Primärregenwald um die Station konnte allerdings erst 2011 durch ihr unermüdliches Engagement Naturschutzgebiet werden. Die Schmetterlingsforscher des Karlsruher Na- turkundemuseums hatten im Herbst 2014 Gele- genheit, an einer der regelmäßigen Expeditionen zur Forschungsstation Panguana teilzunehmen, um dort Tag- und Nachtfang durchzuführen. Es wurden Schmetterlinge für die Forschungs- sammlung des Karlsruher Naturkundemuseums gesammelt und für Vorträge und Ausstellungen möglichst viele Arten in ihrer natürlichen Haltung Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V. Entomologische Arbeitsgemeinschaft Rückblick auf das Jahr 2015 Abbildung 18. Der für eine Zikade ungewöhnlich große Laternenträger Fulgora laternaria ist in Panguana sel- ten zu finden. In Europa wurde die Art bereits sehr früh durch die Abbildung in dem berühmten Werk Metamor- phosis insectorum Surinamensium (1705) von M aria S ibylla M erian bekannt. – Foto: R. T rusch .
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