Carolinea 74

Naturwissenschaftlicher Verein 187 ßend kartierten wir Schmetterlinge von Relikt­ waldstandorten in der Umgebung von Immen- dingen an der Oberen Donau im Landkreis Tuttlingen. Am 10. Juni führten S iegfried D emuth (Karlsru- he) und R. T rusch ein gutes Dutzend Teilnehmer über die Rappenwörter „Brennen“ und erläu- terten die Schmetterlinge und Blütenpflanzen des Gebietes. Schließlich fand vom 12. bis 16. Juni die jährliche Exkursion in das SEL-Studien- gebiet im Oberen Vinschgau (Norditalien) statt und daran anschließend noch bis zum 17. Juni eine Nachtfangaktion im Wolfstal bei Ehingen (Schwäbische Alb), die T homas J ohannes M üller (Erbach) vorbereitete. Am 19. Juni folgte eine öffentliche schmetterlingskundliche Exkursion, die Dr. R olf M örtter (Kronau) in den Rastatter Rheinauen durchführte, und am 10. Juli stellten R. T rusch und M ichael F alkenberg Nachtfalter im Auwald für die Besucher des Naturschutzzen- trums in Karlsruhe-Rappenwört vor. Nach der Sommerpause hatten wir zum zwei- ten Mal das Thema Südamerika im Programm. J ulio M onzón , der aus Huánucu/Peru stammt und in Deutschland bei Prof. Dr. M ichael B oppré am Lehrstuhl für Forstzoologie und Entomologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und der Goethe-Universität Frankfurt am Main studiert, berichtete am 25. Septem- ber über die „Biodiversität bei Bärenspinnern in Panguana“. Tropische Bärenspinner sind nicht nur besonders auffällig, farbenfroh und für viele Menschen attraktiv, sie gehören außerdem zu ei- ner der interessantesten Gruppen, um Pharma- kophagie, chemische Kommunikation, Mimikry und Tonerzeugung bei Insekten zu verstehen. Der Vortragende stellte an diesem Abend die Ergebnisse seiner mehrmonatigen Forschungs- arbeit über die Faunistik und Ökologie dieser im peruanischen Regenwald äußerst vielfältigen Schmetterlingsgruppe vor. Zum Arbeitstreffen „Sechs Jahre Kartierung der Zünslerfalter Baden Württembergs: Ergebnisse und Erfahrungen“ kamen am 30. Oktober zehn Mitarbeiter unserer Entomologischen AG zu- sammen, und es wurde das weitere Vorgehen besprochen. F rank D ickert (Speyer) stellte ein Wiki zur Bearbeitung der Zünslerfalter vor, in dem im Weiteren von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gearbeitet werden soll. Die Zugän- ge vergibt er in Absprache mit Dr. R olf M örtter (Kronau) und R. T rusch . Beide stellten 2016 ei- nen Projektantrag an eine regionale Stiftung, der aber leider nicht bewilligt wurde. Eine Anfrage an die LUBW, ob eine Pyralidenfauna Baden-Würt­ tembergs in der Art der Grundlagenwerke geför- dert werden könne, blieb noch unbeantwortet. Für die zentrale Fotosammlung für das Projekt hat M. F alkenberg zum Ablegen der Bilder einen FTP-Server unter folgender Adresse eingerich- tet: ftp://SchmetterlingeBW:SMNK$Schmetterli ng@193.196.48.211:3601. Den Abschluss machten am 27. November A xel S teiner (Wöschbach) und R olf B läsius (Eppel- heim) mit ihrem Vortrag „Tibrbilit, Wettrocken, Tandraman – naturkundliche Reisen zu den Berbern im marokkanischen Atlasgebirge“. Die beiden Schmetterlingsforscher zeigten fotogra- fische Impressionen von Fauna und Flora sowie von Land und Leuten in den Berbergebieten Marokkos: Hoher Atlas, Mittlerer Atlas, Anti-At- las und Präsahara. Im Vordergrund standen die Schmetterlinge (Tibrbilit) und Vögel (Wettrocken – der Graubülbül), daneben wurden auch Wal- zenspinnen (Tandraman) und andere landes­ typische Tiere und Pflanzen vorgestellt. Literatur S anetra , M., G üsten , R. & T rusch , R. (2015): Neue Er- kenntnisse zur Verbreitung und Lebensweise von myrmekophilen Bläulingen (Lepidoptera: Lycaeni- dae) im Tauberland und angrenzenden Regionen. – Carolinea 73 : 29-81. Autor Dr. R obert T rusch , Staatliches Museum für Naturkun- de Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, D-76133 Karlsruhe, E-Mail: trusch@smnk.de

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=