Carolinea 74

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 195 das SMNK diese Bereiche bereits im Jahr des Karlsruher Stadtjubiläums eröffnet, doch war dies nach verschiedenen Verzögerungen leider nicht möglich und musste auf 2016 verschoben werden. Schon die Räumung des Bücherspeichers hat- te länger gedauert als ursprünglich geplant. Gleiches galt für die Rohbauarbeiten, die Mitte 2015 bis auf einige Restarbeiten abgeschlossen wurden.Parallel dazu begann unter der Projektlei- tung von Vivariumsleiter J ohann K irchhauser , Dr. M anfred V erhaagh und Dr. P etra G uder im Erd- geschoss in diversen Gewerken der Aufbau der zukünftigen Dauerausstellung „Form und Funk­ tion – Vorbild Natur“. In der zukünftigen Krokodil- und Schildkrötenanlage schuf die portugiesische Fa. Universal Rocks eine künstliche Landschaft nach dem Vorbild nordaustralischer Sandstein- formationen. Im zentralen Meerwasseraquarium konnte mit dem Aufbau einer Rifflandschaft aus 20 Tonnen abgestorbenem Riffgestein von den Fidschi-Inseln begonnen werden. Nach einem Entwurf von J ohann K irchhauser erstellte der Meeresbiologe A lexander B ublitz zusammen mit B runo P ankratz von der Fa. Bachbau eine ein- drucksvolle Unterwasserlandschaft. Nach dem Einbau der bis zu 5 m langen Scheiben durch die Fa. Petermann Aquarienbau aus Bensheim konnte das riesige Becken (240.000 Liter) auf Dichtigkeit geprüft werden. Hierbei unterstützten uns großzügig die Karlsruher Feuerwehr und die Stadtwerke, die das Becken kostenlos mit Stadt- wasser füllten. Kein Tröpfchen trat aus! Auch außerhalb der Großbecken tat sich viel.Von der Schreinerei Wimmer-Huber GmbH aus Nie- dertaufkirchen wurde bis Ende 2015 der Großteil der Ausstellungsmöbel geliefert und aufgestellt, die von dem Ausstellungsgestaltungs-Büro Ber- tron Schwarz Frey aus Berlin entworfen worden waren. Die gerundeten Formen erinnern an Zellstrukturen, ebenso wie bei den Außen- und Trockenbau-Wänden. Weitere Meilensteine auf dem Weg zur Fertigstellung der Ausstellung wa- ren: Transport und Aufhängung einer ca. 500 kg schweren Stammscheibe des Küsten-Mammut­ baums ( Sequoia sempervirens ), die bereits vor über 40 Jahren an das Museum kam, aber noch nie öffentlich gezeigt werden konnte; Fertigstel- lung von Modellen eines Riesenseerosenblatts und eines Nordkaperwals durch externe Prä- paratoren; Einbau einer Klimaschutztür mit an- schließender Einregelung der Klimatechnik im Erdgeschoss; Aufstellung des großen Quallen- kreisels durch die Fa. Petermann. Ein besonderes Ereignis, das zahlreiche lokale und regionale Medienvertreter anlockte, fand im September 2015 mit demTransport des Schädels von unserem Skelett eines Pazifischen Nord- kapers ( Eubalaena japonica ) aus dem früheren Abbildung 2. Pressetermin zur Probebefüllung des großen Riffbeckens. J ohann K irchhauser erläutert die Vorge- hensweise bei der Wasseraufbereitung für das Aquarium.

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