Carolinea 74

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 197 versen Algen, Bakterien und Wirbellosen besie- delt ist. Es ist neben den lebenden Korallen, die wir später einsetzen werden, entscheidend, um aus totem Riffgestein ein lebendiges Ökosystem zu machen. Bei der ersten Lieferung von Le- bendgestein von den Fidschi-Inseln konnte aller- dings von „lebend“ nicht mehr die Rede sein. Die Lieferung erreichte das SMNK trotz Luftfracht in einem Zustand fortgeschrittener Zersetzung und war nur noch als „Totgestein“ zu gebrauchen. Neue Lieferungen wurden daraufhin für 2016 über andere Lieferanten in Auftrag gegeben. Erst wenn brauchbares Lebendgestein im SMNK an- gekommen ist, lässt sich seriös planen und kal- kulieren, wie viel Zeit noch für die Fertigstellung der Ausstellung „Form und Funktion – Vorbild Natur“ als künftigem Besuchermagneten des Karlsruher Naturkundemuseums erforderlich ist. Andere Baumaßnahmen waren leichter zu pla- nen, wenngleich auch nicht frei von Tücken. Vom 3.8. bis 26.10.2015 wurde der Besucherbetrieb des Museums für knapp drei Monate unterbro- chen, um die Eingangshalle umzubauen – ein- schließlich Installation zweier großer Monitore – und um den Museumsshop im zentralen Kas- settensaal im Obergeschoss des Museums um eine Cafeteria und Aufenthaltsbereiche zu er- gänzen. Leider hatte der Denkmalschutz die vom Museum gewünschte Installation eines Wind- fangs verhindert, was weder beim Publikum noch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums auf Verständnis stieß. Auch die Akustik sowie die neue Theke in der Eingangshalle stie- ßen auf Kritik und bedürfen noch der Optimie- rung. Museumsshop und Cafeteria mit Blick auf den Friedrichsplatz erfreuten sich jedoch nach der am 27.10.2015 erfolgten Wiedereröffnung des SMNK gleich großer Beliebtheit. Auch der neue „Rotary-NaturRaum“ im Oberge- schoss, der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls fertig- gestellt worden war, stieß auf viel Zustimmung. Er wurde mit großzügiger Unterstützung der fünf Karlsruher Rotary Clubs erstellt, deren Mitglieder insgesamt 100.000 Euro gespendet haben. Die­ se wurden in zwei ellipsenförmige Raumteiler investiert, durch die im früheren „Sonderaus- stellungssaal I“ zwei unterschiedlich große Akti- onsräume für museumspädagogische Angebote entstanden. Die Raumteiler dienen außerdem der Aufbewahrung von Exponaten aus den ver- schiedensten Arbeits- und Sammlungsgebieten des Museums. Durch die transparente Bau- weise sind diese Sammlungsobjekte auch für das Museumspublikum sichtbar. Dieses unge- wöhnliche Konzept war in Zusammenarbeit mit dem Büro Ulrich Langensteiner Architekten aus Abbildung 4. Abschied von einem gewohnten Anblick: die Eingangshalle vor dem Umbau.

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