Carolinea 74

206 Carolinea 74 (2016) dene Herbare wieder oder erstmalig zugänglich gemacht werden. So wurden das S tingl -Moos- Herbar sowie die Flechten-Sammlungen von V ӗ zda und D ornes neu aufgestellt. Damit ist ein Neubeginn geschafft, mit dem Ziel, diese Sich- tungs- und Sortierarbeiten in den nächsten Jah- ren fortzusetzen. Dr . M arkus S choller , Kurator für Pilze und Al- gen, konnte 2015 nach fast achtjähriger Arbeit zusammen mit F riedemann K lenke (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Ge- ologie) das 1.172 Seiten umfassende Bestim- mungswerk „Pflanzenparasitische Kleinpilze: Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Süd­ tirol“ im Verlag Springer Spektrum publizieren. Für dieses Werk konnte Herr S choller , auch dank der umfangreichen Bestände im Pilzher- barium des SMNK, die artenreichen Rostpilze (Pucciniales) bearbeiten und viele Arten photo- mikroskopisch abbilden. Im Frühjahr 2015 wurde die aktuell 40.384 Da- tensätze umfassende Datenbank als „Digitaler Katalog der Pilze (KR)“ im Rahmen der Webprä- sentation des SMNK online gestellt und damit ein großer Teil der Pilzsammlungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Bereich Öffentlichkeits- arbeit leitete Herr S choller die Pilzberatung, präsentierte die Pilzsammlungen am „Tag der offenen Tür“, organisierte die 2-tägige Karlsruher Frischpilz-Ausstellung und konzipierte, unterstützt von Dipl.-Biol. T orsten B ernauer , die 6-wöchige Ausstellung „Die Karlsruher Großpilzflora und ihre Veränderung“ im Naturschutzzentrum Rap- penwört. Letztere präsentierte Ergebnisse eines vom Naturschutzfonds Baden-Württemberg finan- zierten, gleichnamigen Projekts, das mit Herrn B ernauer als wissenschaftlichem Mitarbeiter er- folgreich abgeschlossen werden konnte. Ein weiteres Stadtpilz-Projekt, „Exotische Ge- hölze und Diversität der Ektomykorrhiza-Pilze im urbanen Grünflächenbereich“, konnte im August 2015 gestartet werden. Das Projekt wird von der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg im Rah- men des Forschungsprogramms „KLIMOPASS“ finanziert. Als wissenschaftliche Mitarbeiter konnten Dipl.-Biol. T orsten B ernauer und Dipl.- Agr.-Biol. A nja S chneider eingestellt werden. Lei- der erschwerte die anhaltende Trockenheit im Sommer und Herbst 2015 die Arbeit erheblich. Zusammen mit Mitgliedern des Naturwissen- schaftlichen Vereins wurde die Arbeit an der Großpilzflora von Karlsruhe fortgesetzt. Erstmals seit mehreren Jahrzehnten konnte der extrem seltene und trockentolerante Satanspilz ( Boletus Abbildung 14. Der seltene Satansröhrling Boletus sa­ tanas wurde 2015 im Rahmen des Stadtpilz-Projekts von B eate F ischer erstmals seit mehreren Jahrzehnten wieder im Karlsruher Stadtgebiet gefunden. – Foto: M. S choller . Abbildung 13. Nach vielen Jahren Arbeit konnten F rie - demann K lenke und M arkus S choller im Jahr 2015 ein Bestimmungsbuch über pflanzenparasitische Klein- pilze fertigstellen. – Foto: Verlag.

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