Carolinea 74
208 Carolinea 74 (2016) erhoben und ausgewertet. Vom SMNK wurden dazu 500 Belege von mindestens 100 Arten beigetragen. Die Analysen ergeben für Spinnen eine hohe Übereinstimmung der molekularen Ergebnisse mit morphologischen Artgrenzen. Ein umfangreiches Barcode-Release konnte bis Ende 2015 fast abgeschlossen werden. Wertvolle Belege zu Hochgebirgsarten, die bis- her selten oder noch gar nicht in Deutschland nachgewiesen wurden, erbrachte die Bestim- mung von Spinnen, die von A lfred K arle -F endt in Gratlagen des Allgäuer Hauptkamms gesam- melt und an das SMNK gegeben wurden, durch den wissenschaftlichen Volontär und Arachnolo- gen Dr. S teffen B ayer . Er bestimmte und über- prüfte auch Sammlungsbelege aus Südostasien und begann mit der taxonomischen Bearbeitung einer Gattung südamerikanischer Springspin- nen, ausgehend von Material, das in früheren Projekten von Dr. H öfer in Brasilien gesammelt worden war. Im Projekt „Edaphobase“ wurden 2015 Acker- und Grünland-Flächen in Bayern und wertvolle Bergwiesen im Harz (Sachsen-Anhalt) auf Bo- dentiere beprobt. Die meisten Hornmilben (Ori- batida) aus diesen Aufnahmen werden bei den Partnern des gaiac Forschungsinstituts für Öko- systemanalyse und -bewertung an der RWTH Aachen e.V. im Rahmen der Länderstudie des Projekts bestimmt und ausgewertet. Schwierige Gruppen wurden von F ranz H orak mit Unterstüt- zung der Hornmilben-Spezialisten am SMNK, Prof. Dr. L udwig B eck und Dr. S teffen W oas , be- arbeitet. Sie waren auch besonders wertvoll für die Aufarbeitung und statistische Auswertung von einzigartigen Daten aus zurückliegenden Untersuchungen der Arbeitsgruppe B eck durch Dr. S tierhof mit dem Ziel, standortspezifische Oribatiden-Zönosen zu erkennen und für Stand- ortbewertungen zu verwenden. Dr. A lbrecht M anegold , Kurator für Wirbeltiere am SMNK, hat in Kooperation mit der Sencken- berg Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar mit der Bearbeitung der ca. 1 Million Jahre alten Vogelreste von Untermaßfeld (Land- kreis Schmalkalden-Meiningen) in Thüringen begonnen. Diese Fundstelle aus dem unteren Pleistozän ist als fossiles Leichenfeld vor allem für seine reichhaltigen Säugetierreste bekannt, darunter Hirsche, Nashörner und Flusspferde, aber auch Großkatzen und Hyänen ( K ahlke , R.-D. (2009): Das Leichenfeld im Werratal. Na- tur und Museum 139 : 146-159). Vogelreste sind dagegen deutlich seltener und meist nur bruch- stückhaft erhalten, dennoch konnten Überreste von mindestens neun verschiedenen Vogelarten identifiziert werden. Abbildung 16. Der Wirbeltierkurator Dr. A lbrecht M anegold im neu geordneten Wirbel- tiermagazin. – Foto: H. H öfer .
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