Carolinea 74

20 Carolinea 74 (2016) Rhizocarpon atroflavescens L ynge Baden-Württemberg, Schwarzwald: St. Blasien, Urberg, Bildstein-Felsen, ca. 860–870 m, Ost- Seite, Weg zur Höhle, 25.7.2008, mit R enate W irth , Herbar Wirth-40838, conf. T. F euerer . Rhizocarpon geminatum K örb . Bayern, Bayerische Alpen, Allgäuer Alpen: Hindelang, Hinterstein, südl. Bärgündelealm, 1.200 m, 6.9.2003, mit P. D ornes & H. W erth , Herbar Wirth-41115. Rhizocarpon lavatum ( F r .) H azsl . Bayern, Bayerische Alpen, Allgäuer Alpen: Hindelang, Hinterstein, südl. Bärgündelealm, 1.200 m, 6.9.2003, mit P. D ornes & H. W erth , Herbar Wirth-41071. In den von Kalkgesteinen dominierten Bayeri- schen Alpen sind Silikatflechten-Funde von be- sonderem Interesse. Auch bei allgemein nicht sehr seltenen Arten, wie dieser Art oder Trapelia coarctata (am selben Fundort) sind Funde be- merkenswert. Rimularia mullensis ( S tirton ) C oppins In W irth et al. (2013) wird die Synonymie von Lecidea scabridisca mit Rimularia mullensis pu- bliziert. Die Synonymisierung ist das Ergebnis von Untersuchungen zur Frage der Gattungs- zugehörigkeit von Lecidea scabridisca , die sich angesichts der weitgehenden generischen Auf- gliederung von Lecidea s.ampl. in jüngerer Zeit stellte. Nach Wertung der Merkmale ergab sich eine Zuordnung zur Gattung Rimularia und dort mit Hilfe der genauen Beschreibung in S mith et al. (2009) zu R. mullensis . Diese Flechte war bis- her in der Literatur von Nordeuropa, die insbe- sondere im Bereich der lecideoiden Arten durch F ries und V ainio wegbereitend war, nicht berück- sichtigt worden oder unbeachtet geblieben und somit auch in Mitteleuropa übersehen worden. Im hilfreichen und breitenwirksamen Lecidea - Schlüssel von M agnusson (1952) fehlt sie. In den 1960-er und 1970-er Jahren in den Vogesen ge- sammelte Belege waren somit mit der gängigen Literatur nicht bestimmbar. Allerdings hatte be- reits S mith (1926) die Art gut beschrieben, wenn auch gerade das namengebende Merkmal, die oft umbonate Scheibe, nicht erwähnt wird. Verwandt mit R.mullensis ist R. gyrizans , ebenfalls in Mitteleuropa eine große Seltenheit und nach den historischen Belegen von Sandstede aus Nie- dersachsen neuerdings aktuell im Harz von H.-U. K ison nachgewiesen ( S tordeur et al. 2015). Die spezifische Trennung der beiden Flechten wäre molekulargenetisch zu untersuchen. Rinodina orculata P oelt & M. S teiner Baden-Württemberg,Schwarzwald: im Feldberg- Gebiet mehrfach, z.B. Todtnau, Stübenwasen, 1.370 m, an Sorbus auc. , 29.4.2011, Feldberg, 1.325 m, an Salix caprea und Sorbus , 6.8.2008, Herbar Wirth-40571; Feldberg-Bärental, 1.100 m, 21.4.2016 – France, Vogesen: Le Valtin, 1.290–1.300 m, basal an Sorbus auc. , 8.5.2011, mit J ohannes W irth , Herbar Wirth-35878, det. H. M ayrhofer . Sclerophora farinacea C hevall . Baden-Württemberg, Schwäbische Alb: Blau- beuren, an alter Fraxinus in Bergahorn-Eschen- Feuchtwald, 550 m, 28.6.2016, mit H. B ibinger , Herbar Wirth-36734. In der Nähe der Fundlokalität wurde vor über 30 Jahren Chaenotheca cinerea nachgewiesen. Wohl erster Fund in Deutschland seit rund 150 Jahren. Ökologisch ähnlich Sclerophora pallida , conf. L. T ibell . Abbildung 4. Sclerophora farinacea in Borkenrissen einer alten Esche bei Blaubeuren (Schwäbische Alb).

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