Carolinea 74

24 Carolinea 74 (2016) Cheilosia nivalis , Rhingia borealis , Sphaerophoria in­ fuscata and Sphegina platychira . Some rare species were recorded, i.e. Cheilosia pini , Chalcosyrphus piger, Merodon flavus and Platycheirus transfugus. Some highly selective species that rely on specific plants and habitats like the phytophagous species of the genera Cheilosia and Merodon may be considered as indica- tor species. The area is also visited by migrating spe- cies such as Scaeva dignota as a southern migrating species that was recorded with two generations . As a whole, the Frankenthal site is of major importance for hoverflies communities in the Vosges Mountains. Keywords Hoverflies, Haut-Rhin, Vosges Mountains, glacial re- licts, Cheilosia pini , Chalcosyrphus piger , Platycheirus transfugus , Malaise-Falle Autoren R einhold T reiber , Im Westengarten 12, 79241 Ihringen, E-Mail: reinhold.treiber@gmx.de D ieter D oczkal , Zoologische Staatssammlung, Münchhausenstr. 21, 81247 München; E-Mail: dieter.doczkal@t-online.de 1 Einleitung Das Hohneck-Massiv ist mit 1.363 m.ü.NN der dritthöchste Berg der Vogesen. Auf der Ostseite liegt als Untersuchungsgebiet das 746 ha große „Réserve Naturelle Nationale (RNN) du Fran­ kenthal-Missheimle“. Das Gebiet wurde 1989 ausgewiesen und liegt auch im Natura 2000-Ge- biet Haut-Vosges (FR 4201807). Im Rahmen der Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für die offenen Bereiche au- ßerhalb des Waldes in den Jahren 2011 und 2012 ( T reiber 2012) wurden neben Lebensräu- men, Flora und zahleichen Tiergruppen auch die Schwebfliegen genauer untersucht. Das Fran­ kenthal und die steilen Osthänge des Hohneck- Massivs sind für ihren subalpinen Charakter be- kannt und lassen interessante Artfunde erwarten. Ziel der Untersuchung war es, die Schwebfliegen- fauna in diesem Gebiet erstmals genauer aufzu- nehmen und eine umfassende Untersuchung vor- zulegen. Dabei wurden sowohl die ökologischen Qualitäten berücksichtigt als auch ein Vergleich von Erfassungsmethoden durchgeführt. Es wur- den im Gebiet sowohl selektive Fänge mit dem Insektennetz als auch Fänge mit Malaisefallen durchgeführt und die Ergebnisse ausgewertet. In der Publikation zu Schwebfliegen aus den Vogesen ( T reiber 2011) wurden 158 Arten festgestellt. Weitere Verbreitungsangaben von Schwebfliegen aus dem Elsass und den Vogesen finden sich in S peight (1984), T reiber ( 1992b) und T reiber (1993). Die Funde sind in S arthou et al. (2010) weitgehend zusammengefasst. Eine Liste der aktuell im Elsass bekannten Arten ist bei T rei - ber (2015) publiziert. 2 Untersuchungsgebiet und Charakterisierung Das Frankenthal liegt östlich des Vogesenhaupt- kamms und grenzt unmittelbar an das Hohneck an. Untersucht wurden nur die offenen und halbof- fenen Flächen und die unmittelbar angrenzenden Waldflächen. Schwebfliegen wurden auf einer Fläche von rund 40 ha erfasst. Der untersuchte Bereich liegt zwischen 1.000 bis 1.290 m.ü.NN . Das Gebiet ist geprägt von steilen Felshängen in ehemaligen Gletscherkaren mit aktiven Lawinen- bahnen. Schneewächten von bis zu 20 m Höhe, hohe Niederschlagsmengen (durchschnittlich 2.400 mm/Jahr) und eine kurze Vegetationsperi- ode mit Schneefeldern bis Ende Mai, in Lawinen- bahnen bis Anfang Juni, prägen die Lebensräu- me und Lebensbedingungen. Folgende wesentlichen Lebensräume kommen im Gebiet vor, die für Schwebfliegen von Bedeu- tung sind: • Extensive Weideflächen kennzeichnen die of - fenen Flächen um die Ferme du Frankenthal. Eine Beweidung mit Rindern erfolgt erst spät von Juni bis Ende September. Es handelt sich um Borstgrasrasen des Violio-Nardetum, des Leontodonto helvetici-Festucetum rubrae und bodensaure Borstgrasrasen mit Alpen-Lein- blatt ( Thesium alpinum ) und Gebirgs-Heller- kraut ( Thlaspi caerulescens) . Erst ab August beweidete Flächen zählen zu den artenreichen Berg-Wiesen des Polygono-Trisetion mit Bär- wurz ( Meum athamanticum ) und Kugelorchis ( Traunsteineri globosa ). Wildnarzissen ( Nar­ cissus pseudonarcissus ) bedecken im Mai die Flächen. Stellenweise sind Lägerflächen mit Stumpfblütigem Ampfer ( Rumex obtusifolius ) und Brennessel-Bestände ausgebildet. • Lawinenbahnen (Couloir du Falimont, Couloir du Dagobert, Dagobert) schließen sich nach oben an und werden nicht beweidet. Subalpine Hochstaudenfluren (Cicerbito-Adenostyletum) und gewässerbegleitende Hochstaudenfluren der Mädesüßfluren (Chaerophyllo-Ranuncule- tum aconitifolii) sind hier verbreitet. Zahlreiche Hochstaudenfluren-Arten (z.B. Cicerbita alpi­

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