Carolinea 74
34 Carolinea 74 (2016) (Sorbo-Calamagrostidetum) und die lichten Be- reiche von Ahorn-Wäldern mit Lawinenbahnen am Fuße der Felsen. Cheilosia pini ( B ecker , 1894) Funde: 1 Männchen in Malaise-Falle im Zeitraum vom 8.5.2011 – 20.5.2011 im Couloir du Fali- mont auf 1.140 m.ü.NN . Erster Nachweis der Art für Frankreich. Biotop: Das Tier wurde auf einer natürlich baum- freien, subalpinen Wiese angrenzend an einen Mehlbeer-Reitgras-Bestand (Sorbo-Calama- grostidetum) nachgewiesen. Cheilosia subpictipennis ( C laussen , 1998) Funde: Couloir du Falimont, Couloir du Dagobert und Tourbière du Dagobert, 4 M und 38 M in Malaise-Fallen im Zeitraum vom 21.4.2011 – 4.6.2011, 1 W 13.5.2011, 1 W 29.5.2011, 1 W 18.6.2012. Die Art fliegt vor allem Mitte bis Ende Mai. Biotop: Die Art wurde nur in den offenen Be- reichen der Lawinen-Bahnen und der lichten Mehlbeer-Reitgras-Bestände (Sorbo-Calama- grostidetum) mit sonnigen und windgeschützten beweideten und unbeweideten Bergwiesen ge- funden, die dicht mit Meum athamanticum be- standen sind. Die Larven der Art entwickeln sich phytophag in der Pflanze ( D oczkal et al. 2001). Cheilosia uviformis ( B ecker , 1894) Funde: Couloir du Falimont, Couloir du Dagobert und Tourbière du Dagobert, 5 W in Malaise-Fal- len im Zeitraum vom 21.4.2011 – 20.5.2011, 1 W 13.5.2011, 1 W, 1 M 10.5.2012. Biotop: Die seltene Art wurde vor allem auf sehr feuchten Flächen der Kälberkropf-Fluren des Ranunculo-Chaerophylletum, in subalpinen Hochstaudenfluren (Cicerbito-Adenostyletum) und Moorbereichen (Caricion fuscae) gefunden. Wenige Tiere wurden im Bereich mesophiler subalpiner Wiesen auf 1.140 m.ü.NN gefangen. Merodon avidus ( R ossi , 1790) Funde: Couloir du Falimont, Couloir du Da- gobert und Tourbière du Dagobert, 3 M u. 1 W 25.5.2011, 1 M 29.5.2011, 1 W 4.7.2011 und 28 M u. 16 W in Malaise-Fallen im Zeitraum vom 20.5.2011 – 27.6.2011. Biotop: Die Art kommt nur auf besonnten, klein- klimatisch begünstigten Flächen mit niedrig- wüchsiger Vegetation vor, insbesondere ma- gere Borstgrasrasen und trockene Weiden mit bodensauren Magerrasen im Übergang zu ma- geren Bergwiesen und Quellmoore des Caricion fuscae. Die Entwicklungspflanze für die phyto- phagen Larven ist bislang unbekannt. Merodon flavus ( S ack , 1913) Funde: Couloir du Falimont, Couloir du Dago- bert, Hänge des Sorbo-Calamagrostidetum nahe der Martinswand und Tourbière du Dago- bert, in Malaise-Fallen 19 M, 5 W im Zeitraum vom 20.5.2011 – 14.6.2011 und 13.6.2012 – 10.7.2012, 4 M 13.5.2011, 17 M 25.5.2011. Biotop: Beweidete Bergwiesen und unbeweidete Borstgrasrasen-Flächen mit dichten Beständen von Narcissus pseudonarcissus . Die Larven der phytophagen Art ernähren sich in den Pflanzen. Die Art kommt im Frankenthal vor allem in den etwas tiefer gelegenen Bereichen vor, obwohl Narcissus pseudonarcissus auch in den Hang lagen auf den Felsen häufig ist. Platycheirus discimanus ( L oew , 1871) Funde: Couloir du Dagobert, 1 M 9.4.2011 Biotop: Die seltene Art wurde im Bereich eines von Salix aurita bestandenen Quellmoores des Caricion fuscae gefunden. Platycheirus immaculatus ( Ô hara , 1980) Funde: Couloir du Dagobert, Couloir du Fali- mont, 2 W in Malaise-Fallen im Zeitraum vom 20.5.2011 – 4.6.2011. Biotop: Die Art wurde im Bereich eines von Salix aurita bestandenen Quellmoores des Caricion fuscae und einer feuchten Fläche mit Chaero phyllum hirsutum gefunden. Platycheirus podagratus ( Z etterstedt , 1838) Funde: Étang Noir, 1 M 18.6.2012 Biotop: Die seltene Art wurde am Rand des Étang Noir in moorigen Flächen gefunden, die zu den Übergangsmooren und dem Caricion fuscae zählen. Dies ist vergleichbar mit einem weiteren Fund in den Vogesen (Soulzeren, Forlet) und der Lebensraumsituation im südlichen Schwarzwald ( T reiber 1992c, T reiber 2011). Platycheirus transfugus ( Z etterstedt , 1838) Funde: Falimont, Wald unterhalb der Martins- wand, 1 W 13.6.2012 (Malaise-Falle) Biotop: Die seltene Art wurde in einem mit lichtem Baumbestand ( Acer pseudoplatanus , Sorbus aucuparia ) angrenzend an Felsen und Steingeröl- le bewachsenen, wärmebegünstigten Hang gefun- den. Ein weiterer Fund ist aus den Vogesen bereits bekannt (Linthal, Obersengern, vgl. T reiber 2011).
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